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Psychische Studien.
Monatliche Zeitschrift,
vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene
des Seelenlebens gewidmet.
Monat Februar 1884.
I. Abtheilung.
Historisches und Experimentelles.
Aus meiner Erfahrung.
Philologische Räthsel medromistisch aufgegeben.
Vom Herausgeber.
III.
(Fortsetzung von Seite 5.)
Hier muss gesagt werden, dass wir in unseren Sitzungen
den Manifestationen vor ihrem Beginn niemals eine intellect-
uelle Bichtung gaben; wir setzten uns einfach an den Tisch
und warteten passiv auf das, was kommen sollte; keine
Vorherüberlegung, keine Gedankenvertiefung, noch weniger
eine Beschwörung; kein absolutes Stillschweigen — im Ge-
genth^ü eine leichte Unterhaltung über die gewöhnlichsten
Tagesereignisse; mit einem Worte, keinerlei Geistesanspannung
, kein bestimmter Willensausdruck.
Nach unserer Seance vom 27. Dezember hatten wir
noch mehrere andere mit Communicationen auf Russisch
und Deutsch. Die einen waren von einem ganz vertraulichen
Character, wendeten sich an Medien und führten die
Namen bekannter Verwandten. Die andern wurden ohne
irgendwelchen Namen gegeben; bisweilen enthielten sie ernste
Dinge, ein andermal waren sie nichtssagend oder mehr oder
minder geisterhafte Mystifikationen.
Am 3. Februar 1861, einige Minuten nach Beginn der
Seance, wurde sofort das lateinische Alphabet gefordert.
Ich selbst sagte es her, und der erste angesagte Buchstabe
war ein x. Das erschien mir höchst seltsam. Bei der zweiten
Wiederholung des Alphabetes wurde von neuem ein x
bezeichnet. Dieses Mal fragte ich: —
„Sind diese beiden xx richtig?" — „Ja." — „Ist es
Nolke, welcher zu uns spricht?" — „Ja." — Ich fuhr mit
Psychische Studiea. Februar 1884. 4
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