Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
11. Jahrgang.1884
Seite: 50
(PDF, 166 MB)
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50 Psychische Studien. XI. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1884.)

dem Alphabet fort, und nun wurde uns weiterhin Folgendes
dictirt: —

„Vitae dolor gaudium mortis fastidium
corporis animae quies terrae miseria con-
cordia coeli gloriamundi."

„Ist das Alles?" — „Ja." — „Sind es Verse?" —
„Nein." — „Prosa?" — „Ja." — „Ein Citat?" — „Nein."
— „Also ist es Ihre eigene Prosa?" — „Ja." — Und hierauf
kam durch das Alphabet in deutscher Sprache: —

„Natürlichsind das Gedachtnissbroeken,
„z.B. fastidium est quies — war ein beruhm-
„tes Sprüchwort; icl )chob es nur hinein
„nach meinem Sin V

„Aber weshalb die beiden xx?

,?xx schrieben dieRömer, wenn sie gleichbedeutende
Sprüche anführten, zu deren
„Antithesis dasselbe Wort gehört; gute
„nac —"

Als ich sah, dass er gute Nacht sagen und verschwinden
wollte, ersuchte ich ihn, noch einen Augenblick
dazubleiben und uns die Erklärung des ötxaia zu geben, —
aber der Tisch gab kein Lebenszeichen mehr . . .

Die lateinische Comoiunication muss, wenn ich mich
nicht täusche, auf folgende Weise geschrieben werden: —
„xx. Vitae dolor — gaudium mortis,

Fastidium corporis — animae quies,
Terrae miseria — concordia coeli,

Gloria mundi."*)
Das, was das Wort „fastidium" sagen wollte, war
uns vollständig unbekannt, und selbst „das berühmte Sprüchwort
: fastidium est quies." Ich weiss bis jetzt noch nicht,
ob ein solches Sprüchwort existirt, und ich kann auch keine
Rechenschaft darüber geben, in welchem Sinne das Wort
„fastidium" dabei angewendet ist, — noch wenigei den
Sinn errathen, welchen Nolke den beiden Zusatzworten (cor-

*) Diese Communikation würde meines Erachtens auf Deutsch etwa
lauten: —

Doppelspruch: „Des Lebens Schmerz — die Wonne des Todes,

Ueberdruss am Körper — Ruhe der Seele,
Der Erde Jammer — des Himmels Uarmonie,
Die Herrlichkeit der Welt.« —
Zur letzten Zeile scheint die Vorder Antithese zu fehlen; doch soll
die „Herrlichkeit der Welt" jedenfalls als gemeinsamer Abschluss auf
beide einander gegenübergestellte Vergleichsreihen sich beziehen,
auf die linke Keine „dieser Welt" in ironischem Sinne, auf die rechte
Reihe „jener Welt" in wirklichem Sinne. —

Der Uebersetzer Gr. C. WitUy.


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