Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
11. Jahrgang.1884
Seite: 56
(PDF, 166 MB)
Bibliographische Information
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56 Psychische Studien. XL Jahrg. 2, Heft. (Februar 1884.)

fragte ich: 'Kann ich diese deine Freunde sehen und mit
ihnen sprechen?' —

„'Das weiss ich nicht! ich werde hingehen und sie dess-
halb befragen.' — Und siehe da, eine Stunde später kam
Smyrennikow zurück und berichtete: 'Sie hab^n gesagt:
„Was will Der noch von uns lernen? hält denn Der uns
auch noch für Teufel? Nun gut! möge er kommen, uns sehen
und mit uns reden, wenn er es durchaus will."* — Sie hatten
etwas zu meinem Lobe hinzugefügt, was ich jedoch hier
übergehe, damit man mich nicht der Eitelkeit zeihe. —
'Komm', forderte mich der Greis auf; 'ich werde dich zu *
ihnen führen!' —

,.Da ging etwas mir Unerklärliches in meinem Innern
vor: Furcht überfiel mich und tiefe Demuth waltete in mir.
Wie werde ich vor diesen Engeln erröthen, wenn ich sie
wirklich schaue und sie mir Sm's Worte bekräftigen?! Wie
wage ich's, mich zu ihnen zu begeben; bin Ich doch ein
sündiger Mensch und nicht würdig, mit ihnen zu reden!
Stolz und Anmaassung wäre es von mir, mich ihnen zu nahen,
und wenn ich eine Unterredung mit den Engeln werde gehabt
haben, so wird sicherlich Eigendünkel in meinem
Herzen Raum gewinnen und, der grossen Ehre, die Engel
zu schauen, unwürdig, beschloss ich desshalb nicht hinzugehen
, verwies aber den Aleuten, den Sm. fürderhin Schamane
zu nennen." —

,,Und so" — beschliesst der Verkünder der frohen Botschaft
bei den Aleuten seinen Bericht an den Erzbischot
— „habe ich Ihnen hier Alles mitgetheilt, was Sm. mir
gesagt und durch feierlichen Schwur bekräftigt hat; — obwohl
ich es hier nicht ganz mit seinen Redewendungen
wiedergebe; so thue ich es doch ohne irgend eine Hinzufügung
oder Auslassung. — Die furchtlose Offenherzigkeit,
sowie das kindliche Vergnügen Sm's. bei Mittheilung alles
Vorstehenden, besonders aber sein ehren werther reiner
Lebenswandel beweisen mir die Glaubhaftigkeit, dass die
Geister, welche diesem Greise erschienen, — wenn sie überhaupt
erschienen*), — nicht Teufel sind: denn obwohl

*) Es ist tief zu bedauern, dass der fromme Metropolit aus theologischen
Bücksichten diesen Zweifel nicht zu lösen gewagt und uns
so keinen gleich genauen Bericht über den Versuch, mit diesen von
ihm doch für vertrauenswürdig gehaltenen Geistern in direkte Coinmu-
nikation zu treten, hinterlassen hat. Wir würden alsdann um viele
höchst wichtige Momente in diesem gewiss interessanten Falle besser
und tiefer belehrt sein. Bis jetzt haben wir nur die ehrlichen Versicherungen
Smyrennikow^ und den frommen Glauben des Metropoliten
, aber leider kein um so viel beweiskräftigeres Doppelzeugniss
über die thatsächliche Art dieser Erscheinungen. Vgl. „Psych. Stud."
Februar-Heft 1883, S. 69 ff. — Juniheft 1883, S. 256 ff — Die Red.


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