Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
11. Jahrgang.1884
Seite: 65
(PDF, 166 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1884/0073
Maack: Ideen über den histor. Beweis einer Geisterwelt 65

IL Abtheilung.

Theoretisches und Kritisches.

Ideen über den historischen Beweis des Hereinwirkens
einer objektiven Geisterwelt in die unsrige.

Von Ft Maack.

Motto: „„Was ist Wahrheit? Die Essenz des Wissens
der jeweiligen Erkenntnissstufe I .. Alle Wahrheit
ist relativ! . . Die Wahrheit strebt und
irrt, bis sie nach manchem Umweg ihr Ziel
erreicht — Gott!"" —

(Offenbarung vom Geist: „Prokop Piiier, ein Gottvertranender."^

IL

(Portsetzung von Seite 21.)

Gehen wir jetzt zu dem Versuch über, uns deutlich zu
machen, weshalb diesen vorliegenden thatsächlichen Wirkungen
als Ursachen gerade die Seelen Abgeschiedener
untergeschoben wurden. Da die spiritistischen
Erscheinungen ihrem Wesen nach so alt sind wie die
Menschheit, müssen wir auch für deren psychologisch-historische
Erklärung auf die Urzeit zurückgehen. Es möge
mir erlaubt sein, auch hierfür wieder Citate zu Hülfe zu
nehmen. „Das Leben der Natur und Völker" — sagt Enne-
moser in seiner „Geschichte der Magie"*) — „hatte in der
Urzeit ein ganz religiöses Interesse, denn alles Gegenständliche
hielt man für göttlich. Die Wissenschaft der
Naturerscheinungen wie der .Religion fiel daher ganz mit
der theologischen Speculation zusammen und trug durchaus
den mythischen, hieroglyphischen, phantastischen Charakter

derselben.....Da die Scheidung von Geist und Materie

der Urzeit fremd war und man keinen Geist ohne Leib,
keinen Körper ohne Seele kannte: so hatte die Phantasie
bei dem unentwickelten Verstände freies Spiel zu ihren
schöpferischen Bildungen, die freilich nur auf den Schein
der Natureindrücke gebaut waren . . . Die Luft wie das
Wasser wurde mit lebenden Wesen angefüllt, der starre
JFels wie der grüne Baum und die Blume, die Flamme und
das Gestirnleben, alle stehen mit dem Thier und Menschen
in Verkehr . . . Hiernach wird es ferner' begreiflich, wie
die Phantasievorstellungen sich von der subjektiven Persönlichkeit
ablösen, sich den Naturgegenständen einbilden

*) Leipzig, ßrockhaus, 1844, 2. Aufl. pag. 31. § 26.

Psychische Studien» Febroar 1884. 5


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1884/0073