Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
11. Jahrgang.1884
Seite: 70
(PDF, 166 MB)
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70 Psychische Studien. XL Jahrg. 2. Heft. (Februar 1884.)

in tiefer Vorzeit dem Menschen durch seine poetische Anschauung
der Natur und die Mythologie innewohnt. Und
wenn es bei den Griechen auch hauptsächlich Götter waren,
die mit den Menschen in Communikation traten, während
die Seelen der gewöhnlichen Sterblichen ja nach dem Tode
in den Hades fuhren, in welchem sie durch den Styx auf
ewig von den Lebenden getrennt wurden, so haben die
Hellenen doch auch wiederum viele während ihres Lebens
verdiente Männer nach deren Tode unter die Halbgötter
erhoben, eine Apotheosirung, mit welcher sie ihnen dann
natürlich auch die Möglichkeit der Intervention implicite
eingeräumt haben. Jedoch kommen wir endlich zu dem
Schluss, der hieraus sich ergiebt: angesichts des Mitgetheilten
liegt nun durchaus nichts Belremdendes darin, im Gegentheil
ist es nur consequent von den Menschen gehandelt, wenn
wii sehen, dass sie auch im weiteren Verlaufe der Geschichte,
indem sich dieser Glaube fortpflanzte, falls Dinge sich ereigneten
, die man sich nach den derzeitig geläufigen Naturgesetzen
nicht sofort erklären konnte, dass, sage ich, die
Menschen dergleichen Erscheinungen einfach überirdische
und überweltliche Ursachen unterschoben und zwar so, dass
nicht immer Götter das wirkende Agens waren, sondern
meistens Geister; denn letztere unterschieden sich von
ersteren — wie z. B. auch bei den Griechen — nicht qualitativ
, sondern nur quantitativ, standen daher den Menschen
viel näher als Götter. Sie zerfielen je nach den
Wirkungen, die sie hervorbrachten, in gute und in böse
Geister,

Um nun an die historische Wahrheit dieses Verhaltens
nicht nur von Seiten der primitiven Völker, sondern auch
späterer Generationen, meine weiteren Schlüsse zu knüpfen,
wähle ich lieber einen concreten Fall: die magnetischen Erscheinungen
.

„Die merkwürdigen Eigenschaften des Magnets" —
sagt Ennemoser in seiner „Geschichte der Magie" pag. 6 —
„gaben schon in den früheren Zeiten die Veranlassung zu den
verschiedensten Meinungen, Ansichten und Lehren berühmter
Männer, welche man bei Plinius. Lucrez und später bei
Gilbert angeführt findet. Plaio hielt die magnetische Eigenschaft
der Anziehung für göttlich, und Thaies schrieb dem
Magneten eine Seele zu." — Genauere Untersuchungen
machten dann später Gilbert, Euler, Kepler, ganz besonders
aber Paracelsus und sein Nachfolger Baptista von Helmont
„Letzterer" — heisst es bei Ennemoser weiter — „sprach
schon beinahe ganz Mesmer's theoretische Lehre aus, indem
er die im Menschen vorhandene magische, aber unbewusst


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