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74 Psychische Studien. XL Jahrg. 2. Heft (Februar 1884.)
„Diese (3 irrthümlichen naturwissenschaftlichen Behauptungen
Zöllners) sind 1. seine Behauptung einer 'dynamischen
Kraft' der (doch gewiss noch sehr problematischen!)
„'vierten Raumdimension', mittelst deren er nicht nur (was
„man gerne verschmerzen könnte!) die spiritistischen Experimente
und 'Wunder', sondern auch, wenn ich ihn recht
„verstanden habe, die eigenthümliche Bildung und Umbildung
der Fixstern-Systeme und den sog. ewigen Kreislauf
des Kosmos naturwissenschaftlich zu erklären sucht."
— Hier unterbrechen wir ihn von Neuem, bloss um ihn zuerst
zu fragen, w o diese Stelle in einem der Werke Zöllners
(das Kometenbuch eingeschlossen) in dieser Fassung stehe,
in welcher dieser jemals von einer „dynamischen Kraft der
vierten Raumdimension" gesprochen hätte? Wir entsinnen
uns keiner solchen ungeheuerlichen tautologischen Behauptung
, sondern höchstens nur des Ausdrucks einer „dynamischen
Eigenschaft des Raumes", welcher Ausdruck aber
nicht von Zöllner, sondern von C. Neumann in seinen „Prinzipien
der Elektrodynamik"' herstammt. So lange sie nicht
wörtlich und buchstäblich erhärtet ist, müssen wir sie als
Zöllner untergeschoben erklären, bloss um ihm einen Irrthum
am Zeuge zu flicken. So viel wir Zöllners Ansichten über
die vierte Raumdimension kennen, hat er ihr niemals ein
solches ureigenes Leben und Bestehen zugesprochen, sondern
sie stets nur als eine Eigenschaft des göttlichen Geistes
und der aus ihm hervorgegangenen Geisterwelt betrachtet,
welche sieh durch diese vierte Dimension aus dem Reiche
der Unsichtbarkeit in das der Sichtbarkeit und umgekehrt
bewege. Das ist aber ganz etwas Anderes, als was Herr
Kaplan Fischer behauptet: er spricht von einer ureigenen
'dynamischen Kraft der vierten Raumdimension', Zöllner
spricht stets nur von einer dynamischen Eigenschaft des
Geistes, welcher unter anderen auch die Eigenschaft der
vierten Raumdimension neben der Eigenschaft der Kraftwirkung
in derselben besitze. Allerdings ist diese Beziehung
des Raumes auf den Geist (die Urkraft) erst in den
„ Wissenschaftlichen Abhandlungen" voll hervorgetreten.
Im „Oometen-Buche" stützt sich Zöllner hinsichtlich der allgemeinen
Eigenschaften der Materie, also auch des Raumes
und der Zeit, höchst vorsichtig auf die Anschauungen eines
Newton, Riemann, C. Neumann, Berti und Wilhelm Weier f
deren Betrachtungen er nur deshalb verfolgte, „um ein
Bild davon zu geben, wie etwa die Möglichkeit einer noch
anderen Abtheilung des Weber'scken Gesetzes zu denken
wäre, wenn man sich dazu verstehen will, dem Räume eine
dynamische Eigenschaft beizulegen." — Sollte das nicht
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