Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
11. Jahrgang.1884
Seite: 77
(PDF, 166 MB)
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Wittig: Kritik einer Kaplans-Kritik über Zöllner,

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Stoffwelt ergänzt und zusammensetzt. Könnte der Nervenstoff
empfindsam sein, wenn ihm nicht eine Fälligkeit, eine
Eigenschaft dafür eignete, welche folgerichtig allem Stoffe
radice zu Grunde liegen muss? Freilich muss man wissen,
dass Stoff und Empfindung zwei von einander in unserem
Denken blos abstrahirte Dinge sind, welche in Wirklichkeit
stets irgendwie zusammengehören, und dass der Stoff ebenso
in den verschiedensten Graden aus der Empfindung
hervorgehend, wie umgekehrt die Empfindung mannigfaltigst
aus dem Stoff hervorleuchtend gedacht werden kann. Aber
beide Worte sind doch wieder nur Abstracta des sich bewegenden
, lebenden, empfindenden und Intelligenz und Be-
wusstsein verrathenden Allganzen, welches wieder nur aus
Geist und Natur wesentlich zusammengesetzt sein muss.
Wir sind gespannt, ob Herr Fischer unsern Zöllner und
dessen Denkgenossen eines Besseren und Gründlicheren
wird belehren können. Zöllners Worte lauten: „Hieraus
„scheint mir hervorzugehen, dass das Phänomen der Em-
„pfindung eine viel fundamentalere Thatsache der Beobachtung
als die Beweglichkeit der Materie ist, welche
„wir ihr als die allgemeinste Eigenschaft und Bedingung
„zur Begreiflichkeit der sinnlichen Veränderungen beizulegen
gezwungen sind." — Warum widerlegt Herr Kaplan
Fischer diesen Satz und die Gründe, auf welche sich Zöllner
vorher und nachher stützt, nicht ebenfalls mit Gründen?
Warum lässt er sich hier diese so schöne Gelegenheit selbst
unter den Händen entschlüpfen, „Zöllner mit seinen eigenen
Waffen zu schlagen"? Oder hält er für unsere modernen
Naturforscher schon die bloss dogmatische Behauptung für
genügend, dass der psychische Materialismus Zöllners ein
zweiter Fund^mental-Irrthum sei, ähnlich wie seine Kirche
z. B. Anton Günthers Lehre und die Anderer durch ein
Anathema verketzert und auf den Index verbotener Bücher
ohne alle gründliche Widerlegung setzt? Doch hören wir
ihn nun bis zum Schlüsse seines Elaborats!

„Am allermeisten aber ist vom philosophischen wie vom
„naturwissenschaftlichen Standpunkte aus zu beanstanden
„und zu verwerfen: 3. seine in der allerschroffsten Weise
„ausgesprochene Behauptung, nicht etwa der Möglichkeit,
„sondern der logischen Nothwendigkeit und darum Ge-
„wissheit einer allgemein verbreiteten generatio aequivoca
„im Sinne einer Urzeugung, d. i. Selbstcntstehung alles
„Organisehen aus dem Unorganischen. Wir sind in naturwissenschaftlichen
Problemen nichts weniger als engherzig,
„und lassen uns vorstehende Behauptung als Hypothese gefallen
. Aber dass Zöllner dieselbe, den sorgfältigsten Ex-


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