Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
11. Jahrgang.1884
Seite: 82
(PDF, 166 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1884/0090
82 Psychische Studien. XI. Jabr#. 2. Hett. (Februar 1884.)

denn sinnbildlieh der Untergang des türkischen Reiches gemeint
sein,) und die vorherige Zerstörung der heiligen
Städte Mekka und Medina.

Aus dem nicht lange darauf über diese Ansprüche
erlassenen Gutachten der ägyptischen Ulemas können
wir nun lernen, was die heutigen Muselmänner eigentlich
über Träume, Offenbarungen und Wunder glauben. Es
heisst darin: — „Wir sind überzeugt, dass sein Brief in
gänzlichem Widerspruch ist mit dem heiligen Buche (dem
Koran) und dem muselmännischen Glauben. Dieser Betrüger
behauptet, dass der Allmächtige ihm das grosse
Khalifat (Nachfolge) verliehen und dem Propheten kund-
gethan hätte, dass er der Mahdi sei, dem Er ein besonderes
Zeichen und durch den Erzengel Äzra'el eine feurige Standarte
gegeben. Dies ist Alles unbegründet, und dieser
Mensch ist wahrlich im Irrthum. Wenn eine ausserordentliche
Handlung durch die Vermittelung des Propheten vollführt
wird, so ist es ein wahres Wunder; wenn aber das
Nämliche durch einen frommen Menschen geschieht, so ist
dies kein Wunder, sondern die Wirkung der Gnade der
Vorsehung, und wenn das angebliche Wunder von einem
Betrüger herrührt, so ist es nur Vorspiegelung und Betrug.
Wenn auch ein Gläubiger den grossen Propheten Mohammed
nach seinem Hingange, sei es in Wirklichkeit oder im
Traume, hat sehen können, so kann nach dem Gesetze den
Reden kein Glaube geschenkt werden, welche bei solchen
Erscheinungen gewechselt worden sind. . . . Im zweiten
Falle, wenn der Prophet Jemandem im Traume erscheint,
so kann dies auch nicht wirklich sein wegen der Unzuver-
lässigkeit der Träume. Und dazu müsste der vom Geiste
Gottes Beschattete nicht in gänzlichem Widerspruche mit
den Gesetzen und den Glaubenslehren sein, welche besagen,
dass Derjenige, der im Traume einen Propheten sieht,
und von selbigem ein gegen das heilige Gesetz verstossen-
des Gebot erhält, den Traum als einen Vorwurf und eine
Verweisung betrachten kann. Der Prophet sagt bei diesem
Anlasse: 'Wenn du dich nicht schämst, thue wie du willst.'
. . . . Kairo den 18. Zikade des Jahres J300." —

Was jedoch unmittelbar nach Erlass dieser Bannbulle
dem Mahdi sein Uebergewichi über die blindgläubigen
Araberstämme verschaffte, war die buchstäbliche Erfüllung
einer Prophezeihung, welche er den Abgesandten des Paschas
von Chartum, die ihn vor dessen Gerichtshof unter
Zwangsandrohung forderten, zurief: — „Sagt dem Pascha, dass
„ich nicht nach Uhartum gehen werde. Gott selbst schützt
„mich, und wenn ihr Soldaten gegen micb schickt, so werden


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1884/0090