Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
11. Jahrgang.1884
Seite: 84
(PDF, 166 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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84 Psychische Studien. XI. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1884.)

unsere eigenen Verhältnisse im Gebiete der Erforschung
noch unerklärter Phänomene des Seelenlebens überlassen
wir unseren gern Räthsel der Geisterwelt lösenden Lesern
lieber selbst. Wird der Mahdi mit solchen Gläubigen immer
Sieger bleiben, und wird seine Gabe der Voraussicht kommender
Dinge ihn als wahren Propheten dauernd erweisen?
(Man vgl. noch Kurze Notiz kj.) qvb q Wittig*

Goethe's „Faust44 in seinem Yerhältuiss zur Magie.

In Konstantin Rössler's Studie: „Die Entstehung
des Faust. 4. Die erste Gestalt. 1769—1775." in „Die
Grenzboten" Nr. 49 v. 29. November 1883 linden wir einige
beachtenswerthe Winke über das Verhältniss Fausfs zur
Magie. „Was ist der Grund, der eine nach lebendiger Erkennte
iss dürstende Seele an allen Schätzen des Wissens,
die eine lange Vergangenheit gesammelt, verzweifeln lassen
wird?" — Diese Frage beantwortet er also: — „Der Grund
ist: Das Wissen kann weder gelernt, noch gelehrt werden.
Das Wissen, nicht die todte Kenntniss, ist ein schöpferischer
Akt, der sich im individuellen Geist erzeugen muss durch
die Berührung des innern schaffenden Triebes mit den homogenen
Elementen der Aussenwelt. Nur der schaffende
individuelle Geist ist der wissende. . . Der individuelle
Geist aber, in dessen Busen der schaffende Wissenstrieb
sich regt, die Ahnung einer vollendeten Welterkenntniss,
er emj findet, weil alles Irdisch-Lebendige unter dem Gesetz
der Entwicklung steht, zuerst eine ungeheure Sehnsucht
nach den freien Auen einer geistesdurchdrungenen Welt.
Der schaffende Trieb irrt gleichsam umher und findet keineswegs
sogleich die richtigen Elemente, an denen er den Versuch
lebendiger Durchdringung erfolgreich ansetzen und von
denen er immer erfolgreicher fortschreiten kann. Der in
die Schranken der Natur gebannte Geist verfällt vielmehr
mit ausnahmsloser Notwendigkeit, wenn auch nur einen
Augenblick, dem Irrthum, die freie, lebendige Welt ausser
sich finden zu können; er sucht den Führer, der ihn zu
diesem seligen Anblick geleite. Er sucht ihn in allen Büchern
, bei allen Lehrern und kann ihn nicht finden. So
entsteht ein Augenblick der Verzweiflung, bis unversehens
nach kürzerer oder längerer Frist der innere Genius den
Weg der natürlichen Verbindung mit den äusseren Dingen
entdeckt, indem er in ihnen das Freie nicht mehr als durchsichtigen
Gegenstand zu finden erwartet, aber auch nicht
mehr, weil er diesen Gegenstand nicht findet, die Dinge so-


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