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Kurze Notizen. 95
Allgemeinen Krankenhauses gebracht und gleichzeitig die
Staatsanwaltschaft von dem Vorfall verständigt.— („Deutsche
Ztg." in Wien Nr. 4281 vom 2. Dezember 18ö3!)
n)Die mysteriösen Steinwürfe,*) durch welche
die Bewohner des Hauses Nr. J4 in der Millergasse in
Mariahilf von Anfang September bis vor vierzehn Tagen
in Aufregung erhalten wurden, ohne dass es gelungen wäre,
des Urhebers dieser Bubenstreiche habhaft zu werden, drohen
einen ganzen Rattenkönig von Ehrenbeleidigungs-Proz essen
nach sich zu ziehen. Im Laufe der Wochen, da das Bombardement
sich in kürzeren oder längeren Zwischenpausen
erneuerte, erhoben eine Menge von Personen in der Nachbarschaft
des genannten Hauses gegenseitige mehr oder
minder direkte Beschuldigungen der Urheberschaft, so dass
jetzt die daraus ergangene Erbitterung sich durch Injurienklagen
Luft zu machen sucht. Das letzte, aber schwache
Stein-Bombardement kam während der Zeit vor, als sich
die wegen Verdachts der Urheberschaft eingezogene Magd
des Hausbesitzers, welche in der Folge als nicht schuldig
auf freien Fuss gesetzt wurde, noch im gerichtlichen Gewahrsam
befand. — („Deutsche Ztg." in Wien Nr. 430j
vom 28. Dezember 188ii.) — Aufmerksame Leser werden
die Widersprüche und späteren Berichtigungen früherer Berichte
von selbst herausfinden. Zur näheren Beurtheilung
dieser vorhergehend berichteten Fälle verweisen wir nachdrücklichst
auf unsere in früheren ähnlichen Fällen gemachte
Bemerkung, dass stets eine oder mehrere Personen bei
solchen Erscheinungen vorhanden sein müssen, um welche
sich dieselben hauptsächlich konzentriren. In unserem Artikel
: „Ein Beitrag zum gespenstigen Steinewerlen" in
Werdau bei Zwickau in Sachsen (s. „Psych. iStud." 1880
Dezbr.-Heft, S. 562 ff.) haben wir bereits auf diesen wichtigen
Punkt aufmerksam gemacht, welcher nur im Mittelalter
zur Verfolgung von Hexen und Zauberern mit tödt-
lichem Ausgange für diese führen konnte, in unserem Jahrhunderte
der erleachteten Natur- und Geistesforschung
jedoch lediglich zur Erweiterung unserer Kenntnisse über
somnambüle, hypnotische, statuvolische und mediumistische
Erscheinungen führen wird. Im März-Heit 1881 brachten
wir: „Wunderbare Wurferscheinungen in Siebenbürgen" von
Alexander von Makray, an deren Schlüsse wir auf das wahr-
*) Dem geehrten Herrn Einsender Ah K. in Linz unseren verbindlichsten
Dank mit der ergebenen Bitte ura gelegentliche freundliche
Fortsetzung dieser Berichterstattungen. Auf das Spukhaus
Herrengasse in l»ia& benalten wir uns vor, bei passender Gelegenheit
zurückzukommen. — Die Ked*
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