Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
11. Jahrgang.1884
Seite: 102
(PDF, 166 MB)
Bibliographische Information
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102 Psyohische Studien, XI. Jahrg. 8. Heft. (März 1884.)

Sitzung, welche vorgestern stattfand, den „Geist" in einer
Falle zu fangen. An dieser Sitzung beteiligten sich wieder
der Kronprinz, Erzherzog Rainer, Erzherzog Johann,
Fürst Batthyanyi, FML. Baron Schloissnigg, Oberstlieutenant
Baron Mensshengen (Kammervorsteher des Erzherzogs Johann
) und Baron Heilenbach. Im Uebrigen wurde das
strengste Geheimniss über den Zweck der Zusammenkunft
beobachtet und Niemand von der Dienerschaft in dasselbe
eingeweiht. Die Sitzung fand in dem ehemaligen Schreibzimmer
des Erzherzogs statt, das in Folge der Uebersied-
lung desselben schon ganz ausgeräumt ist und in welchem
sich nebst einem Klavier nur die für die Theilnehmer
nöthige Zahl der Sessel befand. Mr. Bastian erschien, und
auf Wunsch des Kronprinzen wurde alsbald mit der Sitzung
begonnen. Bastian nahm auf einem Fauteuil Platz, unter
welchen eine Guitarre und eine Spieluhr, die er mitgebracht
hatte, gelegt wurden; rings um ihn setzten sich die Zuschauer
und bildeten den spiritistischen Cirkel, indem Jeder
das Handgelenk seines Nachbars umfasste und von diesem
wieder am Handgelenke festgehalten wurde, so dass jedes
Glied der Kette gleichsam einen doppelten Verschluss hatte.
Sowohl der Kronprinz, wie Erzherzog Johann sassen in der
nächsten Nähe Bastians. Dieser fing an, leise in die Hängte
zu klatschen, und forderte nach einigen Minuten Baron
Heilenbach auf, das einzige im Zimmer befindliche Lieht
auszulöschen, worauf vollständige Finsterniss eintrat und
Bastian das taktmässige Klatschen fortsetzte. Es war vorher
ausgemacht worden, dass jeder Theilnehmer, sobald er
irgend eine Wahrnehmung mache, dieselbe gleich zur Kennt-
niss bringe. In der That verspürte schon nach wenigen
Minuten Baron Mensshengen, dass die unter Bastian's Fauteuil
gelegte Guitarre auf seinem Schoosse liege. Erzherzog Johann
und mehrere andere Theilnehmer fühlten sich im Gesichte
von etwas Feuchtem und Kaltem berührt. Bald
darauf begannen auf der Guitarre Accorde zu erklingen,
und die Spieluhr fing an zu ertönen — Alles, während
Mr. Bastian das abgemessene Händeklatschen ununterbrochen
fortsetzte. Es wurde immer lebendiger in dem verfinsterten
Baume; die Uhr und die Guitarre begannen durch die Luft
zu fliegen und bald aus dieser, bald aus Jener Ecke zu ertönen
; dieses unsichtbare Treiben war allerdings geeignet,
auf die Nerven zu wirken, da — forderte Bastian den Baron
Hellenbach auf, das Licht wieder anzuzünden, und nachdem
dies geschehen war, sah man das Medium ohne sichtliche
Spuren der Anstrengung oder Aufregung auf seinem
FauteuU sitzen, unter welchem die Uhr und die Guitarre
auf ihren früheren Plätzen lagen.


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