Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
11. Jahrgang.1884
Seite: 119
(PDF, 166 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Wittig: Bastian ist nicht voll entlarvt!

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neuen Entdeckungen und Wahrheiten zuerst beglücken. Aber
Alles in der Welt geht den Weg einer nur langsamen Ent-
wickelung zu voller Erkenntniss. Wer heut zu Tage in
Ungeduld darüber, dass die Elektrizität ihm ihre höchsten
Geheimnisse, die man von ihr noch erwarten zu können vermeint
, noch nicht offenbaren will, den verbindenden Leitungsdraht
, welcher zur Beobachtungsmaschine führt, plötzlich
durchschneiden und sie so zum Stillstande ihrer Functionen
bringen wollte, würde Der wohl jemals eine weitere Entdeckung
auf elektrischem Gebiete, etwa das der elektrischen
Photographie in die weitesten Entfernungen hin machen?
Wir glauben kaum. So dürfen wir auch den Medien nicht
sofort ihre Geistervorstellungen abschneiden, so lange sich
noch an ihrem scheinbar so albernen Drahtgewirr noch
andere wichtige Nebenerscheinungen mit abspielen. Dass
solche stattfinden, steht ausser Frage. Aber wir haben
nicht zu wünschen, wie diese Erscheinungen sein sollen,
sondern einlach zu beobachten, wie sie wirklich sind.

Wir verkennen den ehrlichen und geraden Sinn nicht,
der den Erzherzog Johann zu seiner raschen Geisterprüfung
trieb. Er wollte einen sichtlichen Aberglauben zerstören.
Der naive Geisterglaube kann ein solcher wirklich für ein
Volk werden. Die Spiritisten-Cirkel in Böhmen lehren das,
und wir haben sie in ihren Auswüchsen sofort auf das
Energischeste bekämpft. (Vgl. „Psych. Studien" 1883 S. 85.)
Aber vielleicht wäre das Problem ohne Zerstörung einer
mediumistischen Existenz durch fortgesetzte sorgfältige Beobachtung
auch der übrigen noch unerklärlichen Erscheinungen
ebenfalls und umfassender gelöst worden. Jetzt ist
nur bewiesen, dass der Erschienene kein wirklicher Geist
des Jenseits, sondern blos ein vom Medium selbst personi-
fizirter, vorgestellter Geist war. Doch das wussten selbst
die Spiritisten schon längst, dass in Trance-Zuständen dergleichen
Vermummungen und Repräsentationen stattfinden.
Alle von uns treu gebrachten und studirten Entlarvungen
anderer Medien haben diese Wahrheit bereits selbst in den
Köpfen der enragirtesten Geistergläubigen aufdämmern
lassen. Trotzdem beobachteten sie die sich noch damit verknüpfenden
Phänomene ruhig weiter. Nur dadurch kamen
und kommen sie zu einer vollen Ueberschau der Leistungsfähigkeit
dieser Medien.

In dem "Vergnügen, einen Geist entlarvt zu haben, ist
ein wichtiges Moment noch nicht zur genügenden Aufklärung
gelangt: wohin ist denn die angebliche Geister-
hiille so plötzlich verschwunden? Niemand
hat sie doch auffinden können. Dieses Verschwinden ist


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