Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
11. Jahrgang.1884
Seite: 142
(PDF, 166 MB)
Bibliographische Information
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142 Psychische Studien« XI. Jahrg. 3. Heft. (März 1884.)

Was lehrt Pater Abraham a Santa Clara vom Spiritismus?

Weil er ein berühmter Wiener Hofprediger war,
so ist sein Glaube vielleicht noch ein Exempel und Spiegel
für Einheimische, die ja wohl demselben Glauben huldigen.

Von Pater Abraham a Santa Clara (geb. Anf* Juli 1644
als eines Gastwirths Sohn bei Möskirch in Schwaben, f als
hochgeachteter und verehrter Prediger, Prior und Provinzial
des Ordens der Augustiner-Barfüsser am 1. Dezember 1709
in Wien), dem berühmtesten und wissensreichsten Volksund
Kanzelredner seiner Zeit, berichtet uns Herr Theodor
Winkler in seinem Artikel: — „Ein berühmter Bettelmönch"
— in dem Monatsjournal „Aus allen Zeiten und Landen"
2. Jahrg. März-Heft 1884, dass er die Wissenschaft hoch
zu schätzen wusste. „Nichts Schöneres als das Studium
und die Wissenschaft", sagt er einmal, und an einer andern
Stelle: „Gott selbst mag die EselskÖpf nicht leiden". . .
Ferner: „Was ist Schöneres als philosophische Wissenschaft
?" (Er rechnet nach damaliger Sitte auch die Naturwissenschaft
zur Philosophie.) „Wo mancher zuweilen hundert
Griff versuchet, eine /erwirrte Frag recht zu erörtern,
und gleichwol letztlich mit dem Verstand scheittert, alsdort
ohne Mühe, besser als ein Macedonischer Alexander, löst
solchen Knopff auf der Philosophus"... Eins seiner besten
Bücher: „Huy und Pfuy der Welt!" strotzt von Mittheilungen
, die entweder aus naturgeschichtlichen Schriften,
oder aus eigener Beobachtung der Natur geschöpft sind.
Aber Vieles, was unser Autor als grosse Errungenschaft
der Forschung preist, stellt sich uns heute als krasser Aberglaube
(?) dar. Er hängt mit blinder Ergebenheit an den
Lehren seiner Kirche, ist unduldsam gegen Andersgläubige,
hasst besonders die Juden, huldigt den unsinnigsten Vor-
urtheilen und verficht selbst zuweilen eine Moral, die vor
der Vernunft keinen Stand hält. Zauber- und Gespenster,-
spuk wie astrologische Zeichendeuter ei, überhaupt die widernatürlichsten
Geschichten dienen ihm häufig zur Bekräftigung
seiner frommen Ermahnungen.

So erzählt er von der Leiche einer Herzogin, dass sie
erröthete, wenn sie eine gemeine Hand berührte; von einer
verstorbenen Gattin, dass sie den später begrabenen Gatten
im Grabe umarmt habe; von einem Silberthaler, dass er
wegen eines darauf geprägten Marienbildes nicht hätte entzweigeschlagen
werden können; von einem „Wolfsmenschen",
der Kühe, Kälber und Schafe zerrissen habe u. dgl. m. Das
schlechte Wetter, welches 1688 in Steiermark hauste, ist
seiner Ueberzeugung nach durch nichts anderes herbeigeführt


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