Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
11. Jahrgang.1884
Seite: 155
(PDF, 166 MB)
Bibliographische Information
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Vom Herausgeber; Aus meiner Erfahrung. 155

willkürlich an die Worte des Professors Hare erinnern müssen,
welche also lauten: — „Der weiseste Mann, der in Unwissenheit
spricht, redet thöricht für die Ohren Derer, welche
seine Unwissenheit sehen." — (S. „Experimentelle Untersuchungen
über Geistermanifestationen", Leipzig 1871, § 122.)

Wenn also eine materialisirte Gestalt erscheint, die
Gegenstände, welche sich in einem Zimmer befinden, von
ihren Orten hinwegrückt; auf Papier schreibt, welches nach
ihrem Verschwinden zurückbleibt; Gegenstände, welche sich
nicht im Zimmer befanden, herbeibringt und dieselben da-
lässt; oder aber Gegenstände ergreift, welche mit sammt
der Gestalt verschwinden; wenn diese Gestalt photographirt
wird; wenn sie die Eindrücke oder sogar die Gussformen
ihrer Füsse oder Hände hinterlässt; wenn sie Ihnen gestattet,
eine Locke von ihren Haaren abzuschneiden, und wenn diese
Haare in Ihren Händen verbleiben, wie die Haare Katie's
in den Händen des Mr. Crookes: — so ist alles Dieses nach
Hern Jankotvski eine Halluoinationü

Es ist unnütz, über den Werth einer solchen Hypothese
zu urtheilen. Und ich glaube, dass Herr Wütig, welcher
diese Thatsachen alle ebenso gut kennt wie ich, einen Beweis
seiner Unparteilichkeit gegeben haben würde, wenn
er in einer Note eine Ueberschau dieser Thatsachen vorgelegt
hätte, welche Herr Jankotvski ignoriren zu wollen scheint.*)

Herr Wittig verfällt eben selbst in das Extrem mit
seiner Psyche-Hypothese, da er nur Noten findet, wenn es
sich um Verteidigung derselben handelt.

*) Herr Jankotvski hat S. 24 des Januar-Heftes er. ausdrücklich
erklärt: „Ich habe niemals einer Materialisation beigewohnt;" er steht
also den Crookes'schen Berichten gegenüber auf ganz demselben Standpunkte
wie ich, nämlich an etwas glauben zu sollen, was wir nicht
selbst miterlebt und exaet geprüft haben. Der einzig mögliche Standpunkt
eines objectiven Beurtheilers einem so unbezweifelbar vertrauenswürdigen
Physiker gegenüber erscheint mir nun der, zuerst anzuer-
erkennen, dass Mr. Crookes dergleichen Erscheinungen wirklich so vor-

fekommen sind, wie er sie uns schildert; das ist aber von Herrn Jan-
orvski und mir niemals bestritten worden; zweitens aber über das
Wie des Zustandekommens solcher Erscheinungen die freieste Kritik
walten zu lassen. Herr Jankotvski ist durch seine Schriften (S, 48 der
Bibliographie des Januar-Heftes er.) unseren Lesern bereits bekannt,
in denen er seine merkwürdigen Erlebnisse auf dem Gebiete der
Sinn es-Hallucinationen berichtet, welche auch ihr aufklärendes Schlaglicht
auf eine grosse Zahl sog. mediumistiseber Visionär-Erscheinungen
werfen. Da nun Mr. Crookes seine sog. physikalisch-mcdiumistischen Phänomene
selbst nicht den „Geistern*' zuschreibt, sondern einer „psychischen
Kraft", unter welche sich auch die Halhicinations-Theorie einreihen
lässt, so hätte ich Herrn Jankotvski durch Vorführung all dieser
Facten unter spezieller Bezugnahme auf die Geistertheorie wohl schwerlich
eines anderen überzeugen können. Gr* €• WiUig.

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