Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
11. Jahrgang.1884
Seite: 166
(PDF, 166 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1884/0174
166 Psychische Studien. XI. Jahrg. 4. Heft. (April 1884.)

scheinungen existiren nicht, sie sind Täuschung, Betrug
und Schwindel!" — Die Geistlichen aller Confessionen behaupten
: — „Die Erscheinungen existiren, aber sie sind
pure Blendwerke des Teufels!" Das arme Yolk oder Publikum
aller Orten dauert mich — wem soll es glauben?
Oder ist es nicht vielmehr gerade zu seinem Allerbesten,
dass es so ist, dass es nicht der oder jener Theorie blind
glaubt, sondern sich durch immerwährende eigene Prüfung
in und ausser dem Hause selbst überzeugt und ein eigenes
Urtheil zu bilden sucht? Die Massen werden zuletzt diejenigen
Gelehrten und Lehrer des Volkes, welche gegenwärtig
noch selbst blinde Blindenführer sind, schon dazu
zwingen, endlich unter sich über die rechte Theorie einig
zu werden. Hat doch sogar die bisher total ungläubige
„Gartenlaube" in ihrer Nr. 13, 18S4 schon ein Einsehen in
„Gedankenlesen, Gedankenmittheilung und Hellseherei" gewonnen
, was früher als purster Schwindel und Schandliteratur
von ihr gebrandmarkt wurde!

Dass unser Journal zuerst und allein von allen die
Theorie des Psychismus oder der „psychischen Kraft"
zu Tage gefördert hat, dafür trägt es seinen durch 10 Jahre
ehrlich vertheidigten und behaupteten Namen. Die Anregung
dazu verdankt es unserem wohl grössten lebenden
Physiker der Jetztzeit, dem Professor William Crookes
in London.*) Ihm assistirte bei Lebzeiten der gewiss in
Fragen des Betrugs und menschlicher Glaubwürdigkeit,
was Zeugnisse betrifit, höchst competente englische Richter
Edward W. Cox daselbst. Ihnen schloss sich als Dritter
der berühmte Kometenforscher und Astrophysiker Professor
Dr. Carl Friedrich Zöllner in Leipzig an, welcher in seiner
„Transcendentalen Physik" (Leipzig, Staackmann,
1879) und in „Naturwissenschaft und christliche
Offenbarung" (daselbst 1884) die Grundlinien zog, auf
welchen die naturwissenschaftliche Erforschung dieser Probleme
sich weiter zu bewegen habe. Als vorsichtiger Be-
urtheiler schloss er die mit ihnen so innig verquickte Geister-
hypothese von vornherein nicht aus, sondern vertheidigte
sogar eine Zeit lang ihre wissenschaftliche Zulässigkeit, beschränkte
sie aber nach und nach immer mehr auf das
ihr allein zuständige Gebiet des Glaubens. Er als Naturforscher
beschäftigte sich nur mit den bei gewissen Medien

*) Seine grundlegende und für alle Zelt mustergültige Schrift: —
,JDer Spiritualismus und die Wissenschaft" (Leipzig,
0. Mutze, 1884) befindet sich zur Zeit in 2. vermehrter Auflage unter
der Presse und dürfte spätestens 4 Wochen nach Ostern im Buchhandel
erscheinen. Vgl. „Psych. Stud." 1874 8. 215 ff.


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