Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
11. Jahrgang.1884
Seite: 172
(PDF, 166 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1884/0180
172 Psychische Studien. XL Jahrg. 4. Heft. (April 1884.)

„der Intelligenz zwar aller wissenschaftliche Portschritt
„beruht; dass jedoch aus der Isolirung der Verstandes-
„thätigkeit, da ihr gegenüber die "Wirklichkeit einer
„umfassenden Einheit des Seelenlebens fortbesteht
, zugleich das Einseitige und Unzulängliche der Erkenntniss
stammt. Nicht nur aus sich selbst, sondern nur
„aus dem Ganzen des Menschen k?nn die Erkenntniss
„ihren Rechtsgrund schöpfen."

Und wenn nun der moderne Spiritismus in jenen
lange vernachlässigten Grundgebieten unseres Seelenlebens
wurzelt, in noch unverstandenen Aeusserungen und Wirkungen
nicht blos gewisser mediumistischer, sondern gewiss aller
Organismen dieser Erde, deren unverstandene Urquellen
unseren heutigen aufgeklärten Verstandesmenschen so unbequem
und lästig sind, dass sie dieselben lieber ganz
ignoriren, oder sie eher für ganz unwissenschaftliche Fragen
erklären, als sich mit ihnen eingehend beschäftigen wollen:
sind da nicht die jüngsten Vorgänge in Wien, welche uns
in eine wahre Hexenküche verworrenster Dinge, in das
„Reich der Unwahrscheinüehkeiten" der „Neuen Freien
Presse" einen erschreckenden Blick haben thun lassen,
ganz dazu geeignet, auch die obigen folgenden Mahnrufe
Otto Giercke's an die Leiter der Völkergeschicke wie an die
Leuchten und Priester der höchsten Wissenschaft zu richten
und ihnen nachdrücklichst in's Gewissen zu redeü ? Sie aber
lauten: —

„Referent kann sich der radikalen Verneinung aller
„Metaphysik im wissenschaftlichen Gewände, (weil sie
„angeblich die Erfahrung überschreitet, aber das in der
„Erfahrung Gegebene durch einen objectiven und allgemeinen
inneren Zusammenhang, welcher nur in der Bearbeitung
der Erfahrung unter den Bedingungen des
„Bewusstseins entsteht, zu ergänzen sucht,) von Seiten
„"Dil(het/$ vorläufig nur mit einem zwiefachen Vorbehalt
„anschliessen. Es mag verstattet sein, dies hier mindestens
„anzudeuten.

„Zunächst scheint zwar die Rolle, welche metaphysische
„Systeme in der Gegenwart allein noch spielen können,
„vom Verfasser richtig bestimmt zu sein: jedes metaphysische
„System kann heute nur als Abschluss, keines als
„Grundlage der naturwissenschaftlichen Erkenntniss
„functioniren. Allein sollte wirklich anzunehmen sein,
„dass diese Function eine vorübergehende sein wird?
„Spricht irgend eine Wahrscheinlichkeit für ein künftiges
„Erlöschen des metaphysischen Bedürfnisses der Menschen-
„natur? Und wird nicht, so lange ein solches Bedürfniss


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1884/0180