Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
11. Jahrgang.1884
Seite: 176
(PDF, 166 MB)
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176 PsycWsohe Studien. XL Jahrg. 4. Heft (April 1881)

„Doch diese Meinungsverschiedenheit über Zukunft
„und Berechtigung metaphysischer Systeme lässt den Kern
„der Aufgabe, welche sich Dilthey gesetzt hat, unberührt.
„Denn dadurch wird der Satz nicht erschüttert, dass zu
„einer philosophischen Grundlegung der Einzelwissen-
„schaften in der That jedes metaphysische System seiner
„Natur nach schlechthin untauglich ist. Vielmehr wird
„umgekehrt alle Sicherheit einer solchen Grundlegung von
„dem Grade abhängen, in welchem es ihr gelingt, sich von
„metaphysischen Voraussetzungen frei zu halten.

„Schwerer wiegt das zweite Bedenken, das gegenüber
„der Stellungnahme des Verfassers zu dem metaphysischen
„Problem sich aufdrängt. Ist es denn überhaupt möglich,
„durch Erkenntnisstheorie und Logik jedweden R e s t
„einer nicht aus der Erfahrung stammenden und
„somit metaphysischen Annahme in der philosophischen
Grundlegung der "Wissenschaft zu eliminiren?
„Muss nicht in letzter Instanz nothwendig zwischen einer
„unbewiesenenund unbeweisbarenVoraussetzung,
„die sich nur noch metaphysisch ableiten lässt, und dem
„nackten Skeptizismus die "Wahl getroffen werden? Ist
„also nicht vielleicht, da doch der Skeptizismus eine positive
Begründung des Wissens schlechthin nicht zu erzeugen
„vermag, die Anforderung an eine streng wissenschaftliche
Philosophie dahin herabzustimmen, dass sie das
„metaphysische Element möglichst weit zurück-
„v erlege und seinen Spielraum möglichst einenge?

„Der zweite Band dieses Buches muss es zeigen, ob
„Dilthey wirklich im Stande sein wird, auf dem Wege reiner
„Analysis des Erfahrungs-Inhaltes das von ihm abgesteckte
„Ziel zu erreichen. Vorläufig kann ein Zweifel daran
„nicht unterdrückt werden. Nach Dilthey1s eigenen Ausführungen
kann und soll die Erkenntnisstheorie die Antinomien
nicht aus der Welt schaffen. Sie kann und
„soll vielmehr nur den subjectiven Ursprung und Gha-
„racter dieser Antinomien, ihre aus der verschiedenen
„Provenienz der widersprechenden Vorstellungsinhalte
„fliessende Notwendigkeit und ihre unter den Bedingungen
„unseres Bewusstseins gegebene Unlöslichkeit aufzeigen.
„Wenn ich jedoch erkenne, dass mein Bewusstsein
„nothwendig unauflösbare Widersprüche pro-
„ducirt, je nachdem es von dieser oder von jener Seite
„seiner Erfahrung ausgeht, woher entnahm ich dann das
„Recht, diesem Bewusstsein und seiner Erfahrung in
„irgend etwas zu trauen? Ziehe ich die Consequenzen der
„äusseren Erfahrung, so werde ich dazu gedrängt, die


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