Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
11. Jahrgang.1884
Seite: 185
(PDF, 166 MB)
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Wittig: Einblicke eines Erzherzogs etc.

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meist in Folge der Dunkelheit unvollkommen beobachtet
werden konnten. Ich selbst habe am hellen Mittage zu
Berlin bei dem Medium Slade ein Stückchen Schieferstift
zwischen zwei ganz reinen auf einander gedeckten Schiefertafeln
in meiner Hand deutlich mit meinem daran gelegten
Ohre drei Satze in deutscher, französischer und englischer
Sprache schreiben hören und diese nach 4 Minuten geschrieben
gesehen. („Psych. Stud." November - Heft 1877,
S. 479). Ich besitze diese Schiefertafel noch. Ich selbst
habe in einer entfernten Ecke des Zimmers plötzlich die
oberste der dort aufgeschichteten Schiefertafeln sich erheben
und wiederholt auf- und niederklappen gesehen. Ich
selbst habe eine riesengrosse braune Faust unter dem
Tische am entgegengesetzten Ende von Slade, während er
mit seinen Beinen ganz seitwärts zum Fenster hin ausgestreckt
sass, mehre Male emporfackeln gesehen und an mir
selbst Berührungen auf den Knien, Zupfen des Rockes
u. s. w. gefühlt und ist mir von derselben eine fest unter
den Tisch gehaltene Schiefertafel mit Kraft entrissen worden.
Slade hatte dabei seine Hände auf dem Tisch und seine
Füsse seitwärts gestreckt. Möge der Herr Erzherzog vorerst
solche Thatsachen sehen, deren noch weit wunderbarere
vom Physiker Crookes in London und vom Professor Zöllner
und tausend anderen zuverlässigen Beobachtern sorgfältig
beobachtet und berichtet sind, und Er wird mit uns weder
an Geister- noch an Teufelswirkungen dabei glauben, wohl
aber von dem Yorhandensein einer besonderen „psychischen
Kraft" in gewissen Personen überzeugt werden, welche
keine Nachahmung von Taschenspielern zu überflügeln vermag
. Den Taschenspielern aber empfehlen wir, endlich auf
Grund ihrer jetzt gewonnenen Kenntnisse etwas Neues und
Besseres zu erfinden, das die Medien nun einmal vollständig
übertrumpfe! Bis jetzt sind sie stets die Nachzügler
und ungenauen Nachäffer derselben gewesen und geblieben.

Der Herr Erzherzog hat darin vollständig recht, den
Geisterglauben vom Thatsachenglauben scharf zu trennen
und vermeintliche Thatsachen, welche nur auf dem metaphysischen
Geisterglauben wurzeln oder gar aus diesem hervor
willkürlich gedeutet und zurecht geknetet werden, zu
bekämpfen; aber er hat sicher nicht recht, wenn Er Selbst
wirkliche Thatsachen anders zu deuten und zu Betrügerei
und Schwindel zu stempeln sucht, welche dieses
nicht sind. Doch möge die Neuheit dieser Erscheinungen
und seine Unerfahrenheit in diesen Beobachtungen, welche
durch sein vorheriges Sehen taschenspielerischer Kunststücke
mit einem einseitigen Vorurtheile behaftet wurden,

Psychische Stadien. April 1884. 13


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