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Baron Hellenbach und Mr. Bastian. 199
in seinen Taschen verbergen könnte. Mr. Crookes nahm
unter Assistenz von fünf wissenschaftlichen Freunden und
mit Hilfe des elektrischen Lichtes an einem Abende 45,
i W. fünf und vierzig, Photographien von Geistermaterialisationen
auf, bei deren einigen das Medium selbst mit aufgenommen
wurde.*} Keine wissenschaftliche Thatsache ist
jemals erschöpfender oder für jeden vernünftig denkenden
Geist überzeugender constatirt worden.
Treulichst
ergebener
T. L. Nichols, Med. Dr.
London, 32, Fopstone road, T. W>
Mr. Bastian's Mediumschaft.
An den Herausgeber des „Light" (vom 22. März er.)
Geehrter Herr! — Es ist ein grosses altes Klagelied
, das mir in Betreff der grausamen Beschimpfung des
Mr. Barry Bastian in der Seele wiederklingt. Es lautet:
„Der Gerechte gehet zu Grunde, und Niemand nimmt es
sich zu Herzen."
Ich kenne Mr. Bastian — kenne ihn als einen Mann,
der hoch zu achten und zu schätzen ist wegen zweier
grosser Eigenschaften, seiner Aufrichtigkeit und seines
selbstaufopfernden Wohlwollens. Ich bin ihm zu tiefer
Dankbarkeit verschuldet. Auf Kosten seiner eigenen persönlichen
Kraft und seines Nervensystems hat er meinen
Gatten zu verhältnissmässiger Gesundheit wieder hergestellt,
als er ins Grab zu sinken drohte, — und nicht ihn allein,
sondern auch andere gleich gefährlich kranke Menschen,—
und indem er diesen Menschen das Leben erhielt, hinter-
liess er ihnen noch Etwas, was das Leben erst heiligt, eine
lebendige und beständige Erinnerung an absolute Interesselosigkeit
, die Bethätigung jener Liebe, welche allein die
höheren Gaben mitzutheilen vermag. Keine Geldleistung,
kein Lob, in manchen Fällen sogar kein Dank wurde Mr.
Bastian zu Theil. Sein Leben war dem Gutesthun gewidmet
, der Heilung der Kranken und Matten, in einer
ruhigen, geduldigen, glaubensvollen Weise, die absolut
zurückhaltend war und nichts weiter suchte als das Beste
Derjenigen, welchen er wohlthun wollte. Wie können wir,
die wir ihn kennen, verfehlen, ihn hochzuschätzen, und uns
*) Siehe „Psych. Stud." Jahrg. 1874 und 1875 S. 19 ff. —
Der Uebersetzer.
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