Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
11. Jahrgang.1884
Seite: 206
(PDF, 166 MB)
Bibliographische Information
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206 Psychische Studien. XI. Jahrg. 4. Heft. (April 1884.)

leichter einem Aberglauben, der unter der Maske einer
neuen Wahrheit auftritt. Eine Uebersinnlichkeit, die sich
herablässt, unseren Sinnen wahrnehmbar zu werden, kann
man sich schon gefallen lassen! Vergessen wir nicht, dass
die Blüthezeit der „Aufklärung" im vorigen Jahrhundert
auch den Humbug der Cagliostro *) Gassner und Consorten
üppig ins Kraut schiessen liess. Die Hauptsache wäre
wohl, dass die Herren Materialisten es über sich gewinnen
würden, einzugestehen, es gebe zwischen Himmel und Erde
wirklich Dinge, welche sie noch nicht ergründet haben,
und dass sie sich die Untugend abgewöhnen, die Existenz
alles dessen zu leugnen, was sich nicht mit Wage und
Mikroskop konstatiren lässt Sie verurtheilen oder verspotten
jeden Glauben, welcher dem Gemüthe des Menschen
entsprosst ist, und verlangen zugleich unbedingten Glauben
für ihre Theorien. Wenn aber zwei Propheten mit einander
in Streit gerathen, so wird gewiss derjenige den Sieg behalten
, welcher sichtbare Wunder thut. Die Wissenschaft
war es nicht, die den Spiritisten Bastian zu Falle gebracht
hat; jetzt lehnt sie sich gegen den Antispiritisten Cumber-
land auf und meint, ihn mit einer wegwerfenden Handbewegung
abfertigen zu können, doch dafür ist der Mann
augenscheinlich zu stark — im Geschäfte. Das sensationsbedürftige
Publikum findet dabei ebenso seine Rechnung
wie er selbst. Denn, ob Spiritismus oder Antispiritismus,
das bedeutet so viel wie Staatsanwalt und Vertheidiger,
ßedner von der Rechten und von der Linken; ein aufregendes
Schauspiel will man haben.

Mediumistische Gemttthszustände.

Eine Kreuzträgerin. Erzählung von Christian
Elster. Aus dem Norwegischen übersetzt von Emma Klingenfeld
— ist eine echt spiritualistische Geschichte, welche im
März-Heft 1883 von „Nord und Süd" (Breslau, S. Schottänder)
eine Mutter schildert, deren früher wildlebender Gatte und
von ihm verderbter einziger Sohn auf unrechten Wegen
wandeln, und welche instinctmässig ahnt, dass ihr Sohn
einen Mord an einem reichen, im Gebirge plötzlich verschwundenen
Pferdehändler begangen. Sie sieht den Sohn
heimlich das geraubte Geld zählen und verbergen. Was
soll sie thun? In der Kirche hört sie den Prediger die
eindringliche Mahnung an seine Gemeinde richten, dass es
geboten sei, das Wort zu sprechen oder die That zu üben,

*) Man sehe unsere Artikel über Cagliostro von Deobr.-Heft 1882
S. 530 ff. bis April-Heft 1883 S. 162 ff. Die Eed.


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