Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
11. Jahrgang.1884
Seite: 229
(PDF, 166 MB)
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Maack: Ideen über den histor. Beweis einer Geisterwelt. 229

legen, die den Grund der Erscheinungen in einem ausser-
irdischen Geisterreiehe suchen. Mit einem Geisterreich ist
alles zu erklären, da giebt es nichts, was nicht möglich wäre."

Man verstehe mich recht: es fällt mir nicht im Geringsten
bei, die Möglichkeit einer wirklich objectiv bestehenden
Geisterwelt und deren actives Eingreifen in
unsere irdische Welt zu leugnen; aber auf diese Weise die
vorliegenden räthselhaften Phänomene erklären zu wollen,
ja wohl gar diese Erklärung schon jetzt für die allein richtige
und ausreichende hinzustellen, dies halte ich, gelinde ausgedrückt
, für viel zu voreilig, weil für zu bequem und für
unwissenschaftlich. Für zu bequem: Als Reichenbach Erscheinungen
beobachtete, die er sich nicht erklären konnte,
erfand er eine neue Naturkraft, das Od, und gab demselben
alle die Eigenschaften, welche er brauchen konnte. Ein
solches Verhalten tadelt auch Hellenbach:*) — „Ich habe
den Naturforschern immer den Vorwurf gemacht, dass sie
für jede unbekannte Kraftäusserung einen unbekannten Stoff
voraussetzten, wodurch sich begreiflicherweise alles erklären
lässt, so der Wärme- und Lichtstoff, der Aether, das Od,
die verschiedenen Fluide u. s. w. So wie es nun die Naturforscher
mit den Stoffen, so machen es die Spiritisten mit
den Geistern. Einen unverstandenen Vorgang einfach einem
unbekannten Wesen mit unbekannten Eigenschaften zuzuschreiben
, ist immer die bequemste Lösung." — Freilich
darf nun nicht in dieser Weise der Aether mit dem fraglichen
Od auf eine Stufe gestellt werden. Denn, da angenommen
wird, dass der Aether es ist, durch den uns gerade
das Sehen von Gegenständen ermöglicht wird, kann er füglich
nicht selbst Object der Wahrnehmung werden, sondern
man kann nur aus seinen Wirkungen auf seine Beschaffenheit
schliessen; anders verhält es sich jedoch mit dem Od,
auf welches näher einzugehen hier nicht der Ort ist» Ferner
halte ich die Lösung des Problems durch Geister für unwissenschaftlich
: Constatiren wir zunächst, dass die betreffenden
Phänomene, für sich allein betrachtet, alle
Anforderungen, die an einen wissenschaftlichen Gegenstand
gestellt werden, erfüllen. Um hierauf nur kurz einzugehen,
lasse ich einen Antispiritisten, den bereits aus Zöllners und
Heilenbach1 s Werken bekannten Krause**) auf die Frage:
„Was gehört denn überhaupt zu einer Wissenschaft?" antworten
: — „Alle Wissenschaft braucht 1) einen Menschen,

*) „Vorurtheile der Menschheit" Bd. III, pag. 143.
**) „Populäre Darstellung von Immanuel Kants Kritik der reinen
Vernunft". (Lahr, Schauenburg, 188J.) pag. 6.


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