Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
11. Jahrgang.1884
Seite: 248
(PDF, 166 MB)
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248 Psychische Studien. XT. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1884.)

Kurze Notizen.

a) Aus Luxemburg, 6. Febr. er., wird der „Trierischen
Zeitung" geschrieben: — „Viel Aufsehen erregt gegenwärtig
hier ein von dem neuen Bischof Herrn Koppes an die Geistlichen
seines Sprengeis gerichtetes Schreiben , in welchem
derselbe die Existenz einer neuen Stigmatisirten, einer
luxemburgischen Louise Lateau, ankündigt. Schon seit 1869
sollte eine gewisse Anna Moes mit den heiligen Stigmaten
(Wundmalen) behaftet sein und Erscheinungen gehabt haben.
Mehrere Geistliche ergriffen Partei für das Wundermädchen.
Der damalige Bischof Adames machte jedoch der Sache ein
Ende und entsetzte den Hauptagitator, welcher Professor
am hiesigen Priesterseminar war, seiner Stelle. Derselbe
verliess das Land mit der genannten Person und gründete
mit ihr ein Kloster in Belgien, hart an der luxemburger
Grenze. Diese Vorgänge scheinen zum Sturz des Bischofs
Adames direct Anlass gegeben zu haben. Eine der ersten
Amtshandlungen des neuen Bischofs bestand darin, dass
er den Fall einer neuen Untersuchung unterwarf. Derselbe
setzt in seinem Schreiben auseinander, dass er vier belgische
Mönche zu Eathe gezogen und dass dieselben sich dahin
ausgesprochen haben, die Moes sei nicht von einem bösen
Geiste besessen, sie habe Niemanden täuschen wollen, ihr
Zweck sei ein guter und der neue Bischof müsse ihr gewogen
sein. Das Verfahren des früheren Bischofs wird in
dem Hirtenschreiben lebhaft getadelt, and jener Seminarprofessor
erfährt eine glänzende Rechtfertigung. Derselbe
ist bereits aus seinem Exile zurückberufen und wieder in
Amt und Würden eingesetzt. Die Sache bat gestern die
Kammer beschäftigt. Abgeordneter Karl Simons wies darauf
hin, dass es auf eine Klostergründung mit der Stigmatisirten
als Gast abgesehen sei. Da Klöster hier nur in Folge gesetzlicher
Ermächtigung errichtet werden dürfen, so inter-
pellirte Simons die Regierung, 'ob sie eventuell die ihr zu
Gebote stehenden gesetzlichen Waffen gebrauchen wolle,
um Unternehmungen zu verhindern, welche von der Mehrheit
der Gläubigen missbilligt und von allen denkenden
Leuten zurückgewiesen werden/ Der Staatsminister Freiherr
von Blochhausen antwortete: „Sollten sich Thatsachen ereignen
, welche dazu angethan wären; den religiösen Frieden
im Lande zu stören, so wären wir alle einig, dieselben zu
unterdrücken!" —

Uns interessirt an dieser ganzen Mittheilung, welche
aufs deutlichste die Gefahr zeigt, dass gewisse religiöse
Parteien sich derartiger Thatsachen des Seelenlebens in


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