Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
11. Jahrgang.1884
Seite: 262
(PDF, 166 MB)
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262 Psychische Studien. XL Jahrg. 6. Heft. (Juni 1884.)

in Folge dessen auch das Vorhandensein überirdischer That-
sachen als solcher in Abrede stellen.

„Es mag dies44 — fuhr der Redner fort — „manchen
meiner Fachgenossen befremden, und gestehe ich selbst unumwunden
, dass ich in dieser Hinsicht subjectiv von jenen
Ideen beherrscht bin, welche ich bereits vor zehn Jahren
als Student in meiner Abhandlung: „Grundzüge einer neuen
Molecular-Theorie unter Voraussetzung einer einzigen Substanz
und Eines Kraftprincipes" angedeutet habe. Hie-
nach ist die Existenz eines ewigen und allgegenwärtigen
Wesens für mich kein Glaube, an welchem ich hänge, sondern
eine Ueberzeugung, welche ich habe, obwohl ich zugleich
von der Wahrheit jener Worte durchdrungen bin, die eine
sinnige christliche Legende einem Engel in den Mund gelegt
hat: Das Tiefste, was dein Geist vom letzten Urquell
alles Seins erfasst — es ist nur Bild! Wohl dir, wenn es
an Kraft und Wahrheit ärmer nicht als jenes ist, vor dem
die fromme Einfalt betend kniet.' Es scheint mir, hochansehnliche
Versammlung, noch geziemend, einige auf die Jetztzeit
bezügliche Schlussworte zu sagen. Die Culturwelt des
Abendlandes in ihrer gegenwärtigen Entwickelungsphase ist
in der Lage eines Mannes, der, erfüllt von Begierde nach
irdischen Schätzen, die Erde aufwühlt und gräbt und gräbt,
jedoch statt Goldes nur Eisen findet. Dieses Metall hat
unserem Jahrhundert seinen Stempel aufgeprägt; zu Schienen
gefoimt, weist es den Lastträgern des Weltverkehrs ihre
Wege, zu Drähten verdünnt, leitet es den stummen Boten
des Gedankens über Berg und Thal und durch die Tiefen
des Oceans. Aber alle Erfolge unserer Technik, alle Veränderungen
, die wir durch ihre Machtmittel dem Antlitz
der Erde einprägen, schaffen vorläufig nicht mehr als die
Grundlage einer nahenden Periode höherer Cultur. So
leben wir denn in einer kurzen Zeit des Ueberganges, in
welcher es im harten, unablässigen Kampfe ums Dasein nur
selten vergönnt ist, dessen Glück zu gemessen; in einer
Götterdämmerung zwischen Alt und Neu, zwischen Rückschritt
und Fortschritt, und es ist ein bedeutungsvolles
Zeichen, dass der Orient, nachdem er uns mit seinen
Religionen beglückt und mit seinen Märchen beschenkt,
uns schliesslich auch seine Gespenster gesendet hat. In
solchen Zeiten, lehrt eine indische Mythe, fliehen die guten
Genien der Menschheit trauernd die Wohnstätten der Sterblichen
und kehren zurück in ihre ursprüngliche Heimat auf
den schneeigen Höhen des höchsten Gebirges der Erde.
Aber sie bleiben trotzdem nicht ausser aller Verbindung
mit dem menschlichen Geschlechte; denn jede gute, folgen-


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