Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
11. Jahrgang.1884
Seite: 270
(PDF, 166 MB)
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270 Psychische Studien. XI. Jahrg. 6< Heft. (Juni 1884.)

Entstehung durch die diese Entstehung begleitenden Nervenströmungen
analoge Strömungen im Nachbar erzeugt, die
wieder die eigentliche Ursache gar manchen in diesem
Nachbar auftauchenden Gedankens und Empfindens sind;
hat aber der Nachbar eine Ahnung von diesem Sachverhalte
? Kann er die Gedanken, die er gedacht hätte, wenn
der Gedanke des Nachbars ihn nicht innervirt hätte, von
denjenigen unterscheiden, den er nun wirklich denkt und
empfindet?

Was aber geschieht bei den sogenannten spiritistischen
Sitzungen? Es wird in erster Linie der Raum, in welchem
der Spuk vor sich gehen soll, verfinstert. Das dient in
vielen Fällen ganz unfraglich dazu, um allerlei Schwindel
und Betrug zu erleichtern, trägt aber jedenfalls auch dazu
bei, die Theilnehmer einer solchen Sitzung von äussern Eindrücken
, die in ihrem Inneren selbstständige Gedanken- und
Nervenvorgänge anregen könnten, möglichst abzuschliessen.
Zum Zweiten ist es eine unter den Spiritisten allgemein
geltende Regel, dass die Geister desto bereitwilliger kommen
und desto erstaunlichere Dinge vollführen, je mehr die
Theilnehmer der Sitzung ihre Gedanken von allen fremden
Dingen ablenken und ausschliesslich auf die zu erwartenden
Phänomene conzentriren; auch das erleichtert ohne Frage
jedem Betrüger das Handwerk, aber es trägt ebenso dazu
bei, Gedanken und Nervenleben aller Theilnehmer vorübergehend
wenigstens ganz gleichmässig zu gestalten, den
Nervenströmungen also gleichsam eine identische Richtung
zu geben, was ja im Sinne der Faradatf'sehen Theorie über
Magnetismus und Elektricität (wonach bekanntlich jene
Körper magnetische Körper sind, bei denen die jedes einzelne
Molecul umkreisenden magnetischen Ströme möglichst
gleichgerichtet sind, während wir als nichtmagnetische
Körper solche auffassen, bei denen die magnetischen Mole-
cularströmungen chaotisch durch einander gewürfelt sind,)
jede magnetische Einwirkung von aussen her wesentlich erleichtern
müsste. Schliesslich und letztlich ist zum Gelingen
der meisten spiritistischen Experimente das Vorhandensein
eines sogenannten Mediums durchaus unerlässlich. Auch
hier dürfte unter diesem Medium gar häufig ein Betrüger
zu verstehen sein, dessen Aufgabe es ist, die ganze Gesellschaft
zu dupiren; aber abgesehen davon, dass es Medien
gibt, bei denen die Annahme schlechterdings ausgeschlossen
ist, schliesst ja selbst das Vorhandensein wirklichen Betruges
die Simont/sche Hypothese keineswegs aus, dass
nämlich gewisse Wirkungen der Medien nicht im Betrug gegründet
sind, sondern in einer hervorragenden nervösen


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