Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
11. Jahrgang.1884
Seite: 271
(PDF, 166 MB)
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Nachträge zur Wiener Entlarvung.

271

Reizbarkeit und Potenz der fraglichen Individuen. Wenn
nun solch' ein Medium wirklich die Fähigkeit besässe, durch
seine eigene Nerventhätigkeit die Nerventhätigkeit Anderer
in hervorragendem Masse zu beeinflussen, so müsste ihm
diess sicherlich unter den bei jeder spiritistischen Sitzung
künstlich erzeugten Bedingungen absoluter Abschliessung
von jedem störenden fremden Einflüsse in doppeltem Maasse
gelingen, und es würde sich daher — immer unter der
Voraussetzung, dass die Simony sehe Hypothese auf Wahrheit
beruht, — nur darum handeln, bis zu welchem (drrade
die nervöse Intensität des Mediums steigt und in welchem
Maasse die übrigen Anwesenden fremder Innervation zugänglich
sind, um für die Art und den Umfang der dabei
zu Tage tretenden Innervations-Phänomene den Ausschlag
zu geben. In letzter Linie wäre es sogar möglich, dass ein
Medium, welches im wachen Zustande Hallucinationen zugänglich
ist, das heisst also, dessen Nervenleben so krankhaft
überreizt ist, dass es Dinge, die es sich lebhaft vorstellt
, lediglich durch die Kralt dieser seiner Vorstellung
leibhaftig vor sich sieht, durch Innervation in den Sinneswerkzeugen
der Anwesenden ähnliche Hallucinationen erzeugt
. Dann würden also die nervös impressioniblen
Theilnehmer der Sitzung Gespenster sehen, wenn das
Medium die Hallucination eines (Gespenstes hat, Töne hören,
wenn das Medium die Hallucinationen von Tönen empfindet,
sich betastet und berührt glauben, wenn das Medium die
Hallucinationen des Betastet- und Öcrührtwerdens hat, etc.

Welches sind nun die Einwendungen Professor Benedikts
gegen die Simony'sche Hypothese? Er verweist darauf,
dass die Muskelströme so ausserordentlich schwach sind,
dass sie mit einem einfachen metallischen Schluss~ in keineif
Magnetnadel nachgewiesen werden können, sondern hiezu
eines Multiplicators mit einigen tausend Windungen be-
nöthigen. Würde aber auch der Strom so stark sein, dass
er auf eine andere Muskelthätigkeit einwirkt, so würde er
zunächst die benachbarten Muskeln im selben Körper zur
Contraction bringen. Hätte die Natur den Strom so stark
gemacht, so würde aus dem genannten Grunde eine isolirte
Bewegung im Körper gar nicht möglich sein. Nehme man
aber eine solche Influenz per Distanz an, so sei zu bedenken,
dass jede combinirte zweckmässige Bewegung sich aus
Contractionen theilweise weit auseinander liegender Muskeln
zusammensetzt. Die physikalische Einwirkung müsste aber
auf die räumlich zunächst liegenden Muskeln ausgeübt
werden. Eine analoge Influenz wäre unter zahllosen Variationen
der möglichen physikalischen Bedingungen kaum


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