Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
11. Jahrgang.1884
Seite: 272
(PDF, 166 MB)
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272 Psychische Studien. XI. Jahrg. 6. Heft (Juni 1884.)

1'e möglich. Man werde ihm also zustimmen, dass die
[nfluenzlehre Simony's weder physikalisch noch physiologisch
statthaft sei.

Wir behaupten, dass diese ganze. Kette von Schlussfolgerungen
alles und jeden Grundes entbehrt, und wir
wollen, um unseren Lesern zu veranschaulichen, wo der
Fehler steckt, statt theoretischer Auseinandersetzungen über
Wesen und Eigenart elektrischer Strömungen, auf ein einfaches
Beispiel hinweisen, wobei wir noch bemerken, dass
wir im Gegensatze zu Professor Simony auf den Unterschied
zwischen der von ihm behaupteten Innervation durch elektrische
Strömungen und der ihm von Professor Benedikt
imputirten Annahme, dass die Innervation im Wege der
lnduction vor sich gehe, keinerlei Gewicht legen, sondern
behaupten, dass auch die letztere vollkommen erklärlich
wäre.

Der Leser nehme an, dass vor seinem Fenster eine
Drahtleitung des Staats-Telegraphen vorbeiziehe. In diesen
Drähten bewegen sich ziemlich dicht neben einander die
verschiedenartigsten elektrischen Ströme, ohne dass dadurch
die regelmässige Funktion der Telegraphen-Apparate im
Geringsten beeinflusst würde. Jeder Physiker weiss, dass
beispielsweise der elektrische Funke, der den von Paris
nach Wien gezogenen Draht passirt, in dem dicht daneben
nach Prag gehenden Drahte notwendigerweise einen In-
ductionsstrom erzeugen muss; die Telegraphen - Apparate
aber verhalten sich, — man mag die Drähte noch so
dicht neben einander legen und die elektrischen Ströme
noch so stark nehmen, — wie gesagt, gegen diese Inductions-
ströme vollkommen neutral. Leitet man aber an diesen
Telegraphendrähten den Draht eines Telephon - Apparates
vorbei und hält man sich mit dieser Telephonleitung in
noch so respectabler Entfernung von den Telegi aphen-
drähten, so wird man in einem empfindlichen Telephon
hier in Wien jeden Schlag des Mörse-Apparates der
Pariser Telegraphenstation deutlich hören, so deutlich,
dass ein geübter Telegraphist die in Paris aufgegebene
Depesche von einer beliebigen Wiener Wohnstube aus, in
deren Nachbarschaft der Paris-Wiener Draht vorbeizieht,
ganz bequem lesen kann. Eine andere Induetions-Wirkung
als die durch das Telephon vermittelte Hör - Empfindung
wird aber selbstverständlich die Drahtleitung des Telephons
auch nicht zu Tage fördern. Daraus nun geht hervor, dass
aus der Schwäche der magnetischen Inductions-Wirkung
eines Muskel- oder Nervenstromes auf die Magnetnadel mit
nichten die Unmöglichkeit oder auch nur die Unwahr-


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