Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
11. Jahrgang.1884
Seite: 286
(PDF, 166 MB)
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286 Psychische Studien. XI. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1884.)

ganzen sinnlich wahrnehmbaren Welt als die notwendige
Folge des diesem Momente unmittelbar vorangegangenen
Zustandes betrachtet werden. Da nun aber dasselbe auch
von diesem Zustande gilt, und sofort in infinitum, so
ist man gezwungen, jede Veränderung als das Resultat
einer unendlichen, nach dem Causalitätsgesetze
verknüpften Reihe vorangegangener Veränderungen aufzufassen
. Verfolgen wir diese Causalreihe, so weit sie
irdische Veränderungen betrifft, fortdauernd rückwärts, so
werden wir nothwendig zuletzt auf jenen primitiven, glühendgasförmigen
Zustand unseres Planetensystems geführt, aus
dem sich unsere Sonne [schon nach Kaufs und Laplace's
Theorie! — Ref.] mit ihren Planeten entwickelt hat.

„'Unter Voraussetzung der Oontinuität der Causalreihe
sind also in diesem Zustande die letzten, uns wissenschaftlich
zugänglichen Glieder der unermesslich langen
Reihe nothwendig verknüpfter Veränderungen zu suchen,
als deren Resultat sich der gegenwärtige Zustand der
Erdoberfläche unserem Verstände darstellt. — Da nun bei
der hohen Temperatur des primitiven Grluthzustandes organische
Keime in unserem heutigen Sinne nicht bestehen
konnten, so muss es auf unserem Planeten einst eine
Zeit gegeben haben, in welcher sich aus unorganischer
Materie Organismen entwickelten. — Der Streit über
die Existenz einer generatio aequivoca*) und die neuerdings
zu ihrer Widerlegung**) angestellten Versuche können also
von diesem Gesichtspunkte aus nur einen relativen
Werth haben, indem sie uns zeigen, dass wir bei der
Beschränktheit unser er Mittel und unseres Verstand
es gegenwärtig nicht im Stande sind, die er forderlichen
Bedingungen zur spontanen Bildung organischer
Zellen aus unorganischer Materie derartig zu
realisiren, dass jede Möglichkeit einer anderen Zeugungsart
ausgeschlossen wäre. Dass aber einst wirklich
einegeneratio aequivoca stattgefunden habe, kann
für den menschlichen Verstand nicht anders als mit Aufhebung
des Causalitätsgesetzes geleugnet werden.

„'Diejenigen, welche behaupten, es sei für die Entstehung
der Organismen die Annahme einer solchen Discontinuität
der Causalreihe erforderlich, hätten zunächst den Beweis

*,» Wörtlich: eine zweideutige Erzeugung, d. Ii. eine noch unerklärte
Urerzeugung. Referent.

*) Pasteur und andere Forscher haben die Hypothese der ge-
neratio aequivoca also nicht, wie Kaplan Fischer (S. 78)behauptet,
durch Experimente stützen und logiscn-inductiv erhärten, sondern
vielmehr widerlegen wollen! Referent.


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