Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
11. Jahrgang.1884
Seite: 309
(PDF, 166 MB)
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J. Kupsch: Fünf Schreibmedien an einem Tisch. 309

dem Gemalten oder Geschriebenen nicht Aufmerksamkeit
genug zuwenden, zumal da von den geistigen Intelligenzen
bei dem Schreibgeschäft, ich meine vorzugsweise die Ausführung
der Buchstaben und deren Aufreihung, mit erstaunlicher
Finesse verfahren wird! Die Anfangsbuchstaben
gross zu schreibender Wörter sind häufig lateinisch, der
übrige Theil deutsch geschrieben; es wird mitten im Worte
abgesetzt und mit der Hand zurückgefahren, um absichtlich
Unterbrochenes zu ergänzen, die kleinen Buchstaben werden
mitunter eigenthümlich verbunden etc. Ueberall tritt das
Bestreben hervor zu überzeugen, dass eine fremde Macht,
nicht der eigene Wille, die Hand führt. Es herrscht da
eine prinzipielle Uebereinstimmung, die auf ein allgemeines
Denkgesetz, dem die Geisterwelt unbewusst unterstellt ist,
zurückzuführen sein wird. Die Schrift, die wir an diesem
Abend erzielten, war meistens ausserordentlich leserlich und
theilweise recht gross.

Es war interessant wahrzunehmen, wie die Geister die
Unterhaltung zwischen uns und mit ihnen auch zu der
ihrigen unter sich machten, so dass beispielsweise auf die
von einem Schreibmedium gestellte und von uns besprochene
Frage ein anderes Schreibmedium die Antwort erhielt.

In der nachfolgenden Darstellung bezeichne ich
Herrn Hofmusikalienhändler Sch. als Schreibmedium A,
Herrn Bankkassierer N. „ „ „ B,
Herrn Subredakteur 0. „ „ „ 0,

Herrn M. „ „ „ D,

Es erfolgten gleich mehrere Teste. B. schrieb:

„Magdeburg."

A. theilte uns mit, dass seine Frau sich zur Zeit in
Magdeburg aufhalte. B. schrieb weiter:

„Frau Sch ....*) denkt hierher!" Und —

„Warum schreiben Sch .... nicht?"**) (Fünfmal
unterstrichen.)

A. erklärte, „er müsse wohl mal schreiben!"

0. schrieb: „Zepelin."

Wir konnten uns den Namen nicht gleich erklären.
Da gerade C. ihn schreibmedial aufschreiben musste, so
kamen wir auf den Gedanken, es möchte wohl der ihm
neulich vorenthaltene Vatersname der Frau des Oberzollkontrolleurs
sein. Sofort wurde die Hand, nicht von 0.,
sondern von B. in die Höhe gehoben, — das geschieht, ausser
bei mir, bei keiner andern der mir bekannten Schreibmedium-

*) Der Name wurde ganz, ausgeschrieben.
**) Es steht da „schreiben**, nicht „schreibt"


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