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Wittig: Herr Julius Stinde als Entlarver des Spiritismus. 313
nach Hause, und bin ich bereit, sie unter den Augen derer,
welche geschrieben, vorzulegen oder auch die Adressen der
Schreibmedien anzugeben.
Wenn Allan Kardec die Frage aufwirft, ob die Geister
in stiller Beschaulichkeit ihr Dasein verbringen, so möge,
in Harmonie mit dem Charakter der geschilderten Zusammenkunft
, hier zum Schluss ein Vers wort Platz finden,
welches nicht von den meine Aura bildenden geistigen
Führern herstammt, sondern seinen terrestren Ursprung
von dem Verfasser dieses Artikels herleitet:
„Auch in der Geisterwelt
„Ist Scherz an Ernst gesellt!"
Jac. Kupsch.
(Medium Jakob.)
Herr Julius Stinde als Entlarver des Spiritismus.*)
Von Gr. a Wittig.
Die illustrirte Zeitschrift: „Schorens Familienblatt44
in Berlin bringt in No. 2 ihres V. Bandes etwas plötzlich
neueste „spiritistische Enthüllungen", Artikel I von Julius
Sünde. Unsere Leser kennen diesen feuilletonistischen Kritiker
gewiss noch aus Slade's und Zöllners Zeiten her. (Vergl.
„Psych. Stud." Mai-Heft 1878, S. 231 ff.) Er ist ein vollen-
deter Berliner Skeptiker. So lange er bei philosophischen
Fragen verweilt, welche ihm gewisse Thatsachen des Spiritismus
nahe legen, können wir ihm einen gewissen Scharfblick
nicht absprechen. So z. B. wenn er gleich Eingangs abermals
die uralte Shakspeare''sehe Frage erhebt: — „Sind es
„wirklich Geister aus jenem unentdeckten Lande, von dem
*) Dieser Artikel ist bereits in der Zeit vom 2. bis 12. Febr. er.
entstanden, gerade als dem Schreiber dieses ganz unvermuthet die famose
Wiener Affaire sich entwickelte, und wuide dessen Abdruck lediglich
durch die letztere in den Hintergrund gedrängt. Aber aufgeschoben
ist nicht aufgehoben! Unsere Herren Gegner sollen nicht wähnen, dass
wir vor ihnen verstummen, wenn wir sie als angebliche Geburtshelfer
der Gedanken des Volkes beständig das Kind mit dem Bade ausschütten,
wirkliche Thatsachen und aus ihnen gefolgerte logische Wahrheiten mit
nachgeäfften Scheinthatsachen und irrigen Schlussfolgerungen daraus
verwechseln, und diejenigen Stimmen der Presse, welche allein das
exaete Studium dieses verwickelten Gebietes betreiben, todtschweigen
oder in ihrem Wirken geflissentlich verdunkeln sehen. — Wir ersuchen
das im Uebrigen geschätzte Schorer'ache Familienblatt, gefälligst
Notiz von dieser unserer Erwiderung nach Sicht dieses Artikels
in seinen Spalten auch seinen Lesern geben zu wollen. —
Der Sekr. der Redaction.
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