Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
11. Jahrgang.1884
Seite: 326
(PDF, 166 MB)
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326 Psychische Studien. XI. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1884.)

nicht. Diese Unterscheidung kann füglich, weil rein hypothetisch
,*) für unnöthig erklärt werden, da die Sinnesbilder
, wenn überhaupt durch Aussenreize hervorgerufen,
sich mit letzteren in Zeit und Raum stets decken müssen,
allsonst deren Abhängigkeit vom Reiz nicht erwiesen werden
kann. — Wichtiger als diese Unterscheidung wäre jene,
welche sich auf die Qualitäten der Sinnestäuschungen
bezieht. Obwohl Verfasser, von dieser Seite gesehen, die
Mannigfaltigkeit der anormalen Sinnesbilder seiner Selbstbeobachtung
äusserst lebhaft illustrirt, nützt er gerade
diese seine reichen Daten nicht gehörig aus, um die fraglichen
Erscheinungen charakteristisch zu klassificiren. Und
doch wäre eben dieser Theil seiner Beobachtungen für die
Psychiatrie der interessanteste gewesen.

„Die Qualität der Sinnestäuschungen wurde bisher noch
kaum, zum Gegenstande eingehender Studien gemacht. Verfasser
hätte genügende Gelegenheit gehabt, seine Beobachtungen
auch in dieser Richtung auszubeuten und die anormalen
Sinnesbilder demnach zu klassifiziren. Dies that er
nicht. Wahrscheinlich aus dem Grunde, weil er den psychiatrisch
-wissenschaftlichen Werth nicht abzuschätzen wusste,**)
den die richtige Lösung dieser Frage in sich verborgen
hält. Ungeachtet dessen beschrieb er seine diesbezüglichen
Beobachtungen vielfach, deren Menge hinreichend
zu sein scheint, um daraus während der Lecture
interessante Folgerungen zu ziehen.

,,Kaum ist uns ein mehr complicirter Vorgang bekannt,
als die normale Sinneswahrnehmung. Wir haben
es dabei nicht nur mit einem einzigen Vorstellungsbilde zu
thun, welches sich ins Bewusstsein drängt, um eine einfache
Wahrnehmung zu Stande kommen zu lassen, sondern mit
vielfach verbundenen Reihen von Vorstellungsbildern, die
sich jedesmal zu einander gesellen. — Es stellt sich nun
die Frage, ob beim Inslebentreten von Sinnestäuschungen
stets derselbe, so mannigfache Reihen von Vorstellungsbildern
associirende, Vorgang sich wiederholt,
welchem die normalen Sinneswahrnehmungen ihre Entstehung
verdanken, oder ein anderer? — Wir vermuthen, dass beide
Vorgänge nicht immer identisch sind, obwohl es anderer-

*) Der Unterschied ist durchaus meiner. Erfahrung entnommen.
Ich sah zu derselben Zeit und an demselben Oite visionäre Gegenstände
und Gegenstände der Wirklichkeit; in anderen Fällen wurden
die letzteren von den ersteren unsichtbar gemacht. —

JankowsM.

**) So ist es; ich wusste und weiss es wirklich nicht. —

JanUowski.


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