Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
11. Jahrgang.1884
Seite: 329
(PDF, 166 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Dr. C. Lechner über Ed. Jankowski's „Phänomenologie etc." 329

bezeichnet werden, und ohne deren Hinzutreten keine normale
Sinneswahrnehmung existirt.

„Einer ähnlichen Täuschung war Verfasser unterworfen
auch damals, als er den hinter seinen Rücken wandelnden
Leichenzug der todtenköpfigen Gestalten schaute.. Auch
diesen konnte er bis in die kleinsten Details beobachten,
ohne sich umwenden zu müssen, und auch dieser kennzeichnete
sich als eine übernatürliche, nebelhafte Erscheinung
.

„Bei anderen Gelegenheiten war der Mangel dieser
charaktergebenden Neben-Vorstellungsbilder nicht so deutlich
konstatirbar; es zeigten ihre Gegenwart die letzteren
im Gegentheil in auffallend markirter Weise an. So geschah
dies z. B. damals, als Verfasser im eigenen Zimmer
sich selbst begegnete. Als er aus der anstossenden Stube
zurückkehrte und die Thür öffnete, sah er seine eigene Gestalt
mit feinen Umrissen in gebückter Haltung vor dem
Schübe stehen. Er sah demnach die eigene Person, und
zwar derart, dass sich zum anormalen Sinnesbilde sowohl
die motorischen, wie auch die visceralen Vorstellungsbilder
in genügendem Maasse hinzugesellten und hiedurch dem
Wahrnehmungsbilde die erforderlichen Charakterzeichen des
realen Seins und der räumlichen Ausdehnung aufdrückten.

„Aehnliches kann gesagt werden von den Gemüths-
empfindungen (Gefühlen), welche sich nicht selten in
Form von charakterisirenden .N eben-Vorstellungsbildern zu
den anormalen Sinnesbildern des Verfassers hinzuassociirten.
Solches geschah z. B. in dem Momente, wo ihm das Dunkel
seines Gemaches plötzlich durch parallele Lichtstrahlen
durchzogen zu sein schien und diese Lichterscheinung sein
Gemüth entzückte und amüsirte. Oder derartiges musste
vorgehen, als er sämmtliche Frauengesichter seiner Verwandtschaft
schwarz gefärbt erblickte, und dieser Anblick
ihn in eine Verwirrung und entsetzliche Stimmung versetzte
.

„Bei manchen Sinnestäuschungen des Verfassers
waren einzelne Charakterzeichen des normalen Sinnesbildes
deutlich vorhanden, andere hingegen fehlten. So sah Verfasser
gelegentlich einen in Dämmerung gehüllten Raum
von hundert Meter Höhe im Innern seines eigenen Körpers,
welcher Raum von schwebendem Staube angefüllt war und
auf ihn den Eindruck des „Satanisch-Persönlichen" machte.
Offenbar fehlte es bei dieser Wahrnehmung an einem Theil
der motorischen Vorstellungsbilder, und zwar an jenem
Theil, welcher sich auf die räumlichen Beziehungen des
Wahrnehmungsgegenstandes bezieht, sonst hätte der hundert


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