Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
11. Jahrgang.1884
Seite: 334
(PDF, 166 MB)
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334 Psychische Studien. XI. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1884.)

fallen und seine tiefen Wurzeln im Menschen niemals ganz
vernichten liess, daher es unter allerlei Formen sich offenbarte
und zu Schwindel und Betrug vielfach ausartete;
aber — ist denn die Wissenschaft von beiden frei?

Wir fürchten, die von Lotze gerügte Scheu, bekennen
zu müssen, dass man auch in diesem Gebiet sehr wenig
wisse, habe viel mit der Ableugnung dieser Dinge zu thun;
und manchen Systemen sind sie recht unbequem. — Leute
aber vom Schlage eines Herrn Dr. Christiani, welcher eine
lustige Kneipe vorgezogen haben soll, anstatt in Leipzig
vor Kennern seine Behauptungen gegen Prof. Zöllner zu
beweisen; oder ein Herr Dr. Ludwig Büchner, welcher, bezeichnend
für ihn selbst, von einem „christlich denkenden
Hunde" spricht, sind doch nicht für Alle vertrauenswerthe
Autoritäten. Solcher Art Herren hat Herr Prof. Fechner
in seiner „Tagesansicht" etc. trefflich abgewiesen.

Wir wissen nicht, ob alle jene, welche in ihren Beweisführungen
sich auf geköpfte Frösche, enthirnte Tauben und
Hühner u. s. w. stützen, selbst die betreffenden Versuche
gemacht haben, und wie weit die gezogenen Folgerungen
auf richtigen Beobachtungen ruhen; waren aber nicht Alle
Selbstbeobachter, so berichten die Betreffenden nur auf —
Glauben! Warum nun alle die Hunderte, ja Tausende von
Berichten aller Zeiten und Länder bis in unsere Zeit von
sehr scharfsinnigen und sonst sehr achtungswerthen Männern,
welche ihre Namen mit Bewusstsein dem Spotte aussetzten,
z. B. Prof. Crookes, Wallace, Butlerow, Perty, Zöllner u. s. w.,
im Gebiete dieser seltsamen Vorgänge insgesammt auf
Täuschung oder Schwindel beruhen sollten, bedürfte an
sich schon der Aufklärung, und in dieser Beziehung vergleiche
man gelehrte Urtheile in Sachen Herrn Hansens,
von Dresden und Wien z. B., mit den Forschungsergebnissen
der Breslauer Professoren! — Der Mensch wird leicht einseitig
; er vergisst oft, was er ohne die Hülfe Anderer wäre,
und überschätzt die eigenen Leistungen. Die Wissenschaft
hat in verschiedenen Zweigen Grosses und Nützliches geleistet
: aber sie hat nicht allein etwas geleistet; die nützlichsten
Erfindungen wurden öfter auch von ungelehrten
Leuten gemacht, z. B. Eisenbahnen, Dampfschiffe; und von
wissenschaftlichen Männern, ja ganzen gelehrten Korporationen
in's Reich der Unmöglichkeiten verwiesen. Beruht
nicht alles Wissen auf der Vor- und Mitarbeit Anderer,
oder dahingegangener Geschlechter? Wer aber kennt sicher
in allen Einzelheiten die letzten Ursachen und die Zwecke
alles Geschehens, welches doch ein gesetzmässiges sein muss?
— Darum waren nicht selten sehr grosse Gelehrte die be-


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