Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
11. Jahrgang.1884
Seite: 341
(PDF, 166 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen,

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in einem Strudel schwimmt, von diesem schwieriger erfasst
und hinabgezogen wird, als andersförmige Körper von
gleichem Umfang; aber erdachte er dieses Gesetz? Er
entdeckte das mathematische Verhältniss, in dem gewisse
Buchstaben des Alphabetes in jedem englischen Schriftstück
wiederkehren; aber erfand er dieses Verhältniss? Ebensowenig
erfand er „Das Greheimniss von Marie Roget"; er entfernte
bloss das Geheimnissvolle und brachte das Wahre
an den Tag, Auch beobachtete und schilderte er zum
ersten Male — aber ohne sie zu erfinden — verschiedene
seltsame Empfindungseigenheiten des menschlichen Geistes;
man lese z. B. „Die Morde in der Eue Morgue", „Der entwendete
Brief", „Der Sprössling der Verderbten" u. s. w.,
und man wird betroffen sein von des Autors Herrschaft
über die geistigen Bäder und Sehnen unseres Wesens.
{John H. Ingram: „Ein Dichterleben. Biographische Skizze,"
In „der Salon" 7. Heft 1884.) Aehnlich dürften sich mit
der Zeit auch die Räthsel des Spiritismus auflösen.

d) Herrn Cumberland sind in Paris die Kunststücke
abgelauscht worden. Es war Niemand mehr zweifelhaft,
dass derselbe vermöge ausserordentlicher Sensibilität der
Handnerven, die sich durch ein unerklärliches Bewegen deu
Hand dokumentirt, die nervösen Regungen des „Sujets" ze
deuten, und in Folge dessen die Gegenstände, auf welchr
dieses ausschliesslich sein Denken konzentrirte, aufzufinden
in der Lage war. Diese Theorie, (? *)) zuerst im „Temps" aufgestellt
, ist gestern von Charles Garnier erwiesen worden.
Derselbe schreibt hierüber Folgendes: „Ich habe in Ihrem
Blatte die Artikel über Cumberland gelesen. Die gegebene
Erklärung ist durchaus genau. Da ich sehr nervös bin, so
bin ich, wie es scheint, ein gutes „Sujet". Meine Nervosität
befähigt mich aber auch, die Erregung Anderer lebhaft zu
fühlen. Ich habe mir daher, wie Herr Cumberland, gesagt,
dass ich ein wenig in die Gedanken Anderer zu dringen
vermöchte. Diesen Abend habe ich den Versuch gemacht
und dreimal in drei Fällen ist es mir gelungen, nach einigen
Sekunden den Gegenstand zu entdecken, der geistig bezeichnet
worden war. Ich habe die Versuche in drei verschiedenen
Häusern und mit verschiedenen „Opfern" gemacht,
und ich bin an dem einen Orte nicht mehr als an dem
andern in Verlegenheit gewesen. Bei einer vierten Opera-

*) Wir werden demnächst in der Fortsetzung unserer „Nachträge
zur Wiener Entlarvung" einen Artikel aus der Feder eines anonymen
hervorragenden Mediciners in Leipzig bringen, welcher diese Theorie,
lange vor der Pariser, nur noch weit eingehender erörtert hat. Sie hat
mit wirklichem Gedankenlesen nichts zu thun, — DerSekr. d. Red,


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