Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
11. Jahrgang.1884
Seite: 346
(PDF, 166 MB)
Bibliographische Information
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346 Psychische Studien. XL Jahrg. 7. Heft. (Juli 1884.)

Äugustus habe am Morgen des Tages, an dem er durch
einen Soldatenaufstand beinahe um das Leben gekommen
sei, beim Ankleiden den linken Schuh an den rechten Fuss
gezogen! — Selbst das Niesen (knisternde Aufflackern)
der Lampe sah Ovid für ein günstiges Orakel in Liebesangelegenheiten
an, wie er die auf ihren Leander harrende
Hero andeuten lässt. (Noch heut halten Viele einen oder
mehrere nelkenartige Auswüchse am brennenden Dochte
einer Kerze für Anzeigen bald eintreffender Briefe mit
Neuigkeiten!) Wegen der ausführlicheren Nachweise wende
man sich zur Leetüre des Originalartikels- Vielleicht werden
durch Vorstehendes unsere erklärenden Worte über Bismarcks
„Psychismus" (September-Heft 1883 S. 434), als zum Theil
noch aus derartigen uralten religiösen Ceremonialvorschriften
herstammend und unserem Gemüthsleben durch Geburt
und Erziehung traditionell eingeimpft, verständlicher. Aber
die wichtigste Lehre, die wir aus diesem Artikel ziehen, ist
diese, dass der Mensch stets nur zu sehr geneigt war und
noch ist, ihm zur Zeit noch unerklärliche Dinge und Erscheinungen
der übernatürlichen Wirksamkeit von Göttern
oder Geistern zuzuschreiben — selbst das Niesen!

o) Paul Heyse's neueste Novelle: „Die schwarze Jakobe"
sucht im Gegensatz zu des verstorbenen Philosophen Fortlage
psychologischen Vorträgen" die sogenannte Wahlverwandtschaft
der Seelen in Freundschaft und Liebe auf
einem Grunde, der mit bewusster Wahl des Verstandes
nichts gemein hat, in einem dunklen, unerforschlichen und
unergründlichen Zuge der Natur, welcher nach der Bibel
stärker ist als der Tod und die Pforten der Hölle. Die
offenbar einem wahren Erlebnisse nacherzählte Herzensgeschichte
einer alten Freundin des Verfassers, Frau v. F.,
steht in „ Westermann's illustrirte deutsche Monatshefte" vom
April 1884. Wir lesen daselbst: — „Ist nicht Denken
„das Intimste und Kühnste, das Rücksichtsloseste und
„Schamloseste, was es geben kann? Ist nicht Philo-
„sophiren im wahren und echten Sinne immer etwas
„Cynisches ? Wer es in Wahrheit gewissenhaft betreibt, darf
„der sich davor scheuen, die Wahrheit zu entblössen, die im
„gedankenlosen alltäglichen Leben immer nur mit hundert
„Schleiern verhüllt sich blicken lässt? Und kann der sich
„für einen Denker ausgeben, der dies bedenkliche Geschäft
„vor den Augen eines gemischten Publikums unternimmt,
„dem er ums Himmels willen durch den Anblick der nackten
„Wahrheit kein Aergerniss geben darf? . .. Aber ein Denker
„von Profession, ein Welt- und Herzenskündiger, von dem
„verlang' ich, dass er sich nicht einen Augenblick besinne,


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