Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
11. Jahrgang.1884
Seite: 371
(PDF, 166 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1884/0379
Nachträge zur Wiener Entlarvung.

371

Vor den Sitzungen wurden durch Dräsche alle Thüren versperrt
, sodass während derselben Niemand eintreten oder
sich entfernen konnte. Auch damals zerfiel das Programm
Bastian's in zwei Abtheilungen; die Geister kamen zuletzt.
Es waren Frauen, Mädchen, Nonnen, bald blond, bald
schwarz; auch ein Indier mit wallendem Barte und sieben
Fuss hoch erschien, und zuletzt gar ein Mann in Frack,
weisser Cravatte und mit Strümpfen — was wohl nach den
jetzigen Erfahrungen das Leichteste war. Dräsche erzählt
nun, wie er eine Entlarvung Bastians zu Stande gebracht.
Auch damals sass Bastian, während die Geister erschienen,
angeblich auf einem Fauteuil in einem verdunkelten Neben-
kabinete. In der Broschüre heisst es hierüber: —

„Eine Thatsaehe spricht nun entschieden gegen Bastian,
und das ist die, dass er entgegen seiner ausdrücklichen
Behauptung**) die Zeit während der Sitzung nicht auf dem
Fauteuil liegend zubringt. Zu dieser Schlussfolgerung wurde
ich durch ein Experiment geführt, das ohne Mitwissen
Bastian's und der meisten Mitanwesenden auf folgende Weise
ausgeführt wurde: Von dem Fauteuil, welchen Bastian
während der Sitzung einnahm, wurde eine Drahtleitung
unauffällig in das Mezzanin meines Hauses geführt und
dort mit einem Glockensignal derart in Verbindung gebracht,
dass, so lange eine Person auf dem Lehnstuhle sass, der
Strom geschlossen war und die Glocke ein continuirliches
Signal gab, welches, wenn man sich erhob, augenblicklich
verstummte. Ich selbst, der während der Sitzung am
äussersten Flügel des Halbkreises sass, hatte unbemerkt
einen Zimmertelegraphen-Taster in der Hand, der ebenfalls
zu einem Glockensignale im Mezzanin führte. So oft eine
Gestalt erschien, wurde von mir nach oben ein Signal gegeben
. Die beiden Glockensignale wurden von meinem
Vetter im Verein mit einem Zweiten mit der ühr in der
Hand genau registrirt. Eine nach der Sitzung gehaltene
Probe mit dem Apparate ergab seine vollkommene Richtigkeit
."

Herr v. Dräsche hat nun die beiden Beobachtungen

**) Wenn Bastian wirklich so etwas selbst behauptet haben sollte,
worüber der exakte Nachweis fehlt, so verweisen wir einfach auf den
entscheidenden Umstand, dass er im Trancezustande nicht weiss und
wissen kann, was er thut und bei früheren Nichtbtörungen sicher selbst
geglaubt hat, dass er sich persönlich nicht von seinem Sitze erhebe,
Dass ihm dieses als irrthtimlich nachgewiesen ist, bildet noch keinen
Beweis gegen die Echtheit der von ihm bewirkten physikalischen und
mediumistischen Gestalten-Erscheinungen. Diese Logik werden hoffentlich
auch seine schärfsten Kritiker gelten lassen. -1

Der Sekr. d. Red.

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