Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
11. Jahrgang.1884
Seite: 403
(PDF, 166 MB)
Bibliographische Information
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Wittig s Der Spiritismus i. d. Beleuchtung d. Europa-Chronik, 403

Kritiker heute anders? O nein! Er stutzt sich gläubig
auf die von uns längst selbst besprochenen „Bekentnisse
eines Mediums" (London, Griffith und Farran, 1882),*)
welche Herr Professor Dr. Fritz Schnitze in Dresden so
kenntnissvoll für sich und seine spezifisch sächsischen staats-
und kirchenfreundlichen Zwecke auszubeuten verstanden
hat.**) Wir müssen einfach lächeln, wenn der Herr Kritiker
mit genanntem Herrn bei jenem Pseudonymen Schwindler
Thomson an „den genugsam bekannten Gespensterbeschwörer
Slade denkt."***) Hätte er nur Professor Zöllners „Wissenschaftliche
Abhandlungen" über seinen Verkehr mit diesem
Slade gelesen und studiert, so würde er schon anderer
Meinung geworden sein. Den Spiritisten wirft er vor, dass
sie nichts Gegnerisches lesen wollen, und er selbst handelt
nach demselben Prinzip! Aber man muss nicht blos lesen,
sondern auch selbst experimentiren, um über eine so
schwerwiegende brennende Frage unserer Zeit genau ur-
theilen zu können. Was aber thun Herr Professor Dr.
Fritz Schultze und unser Kecensent? Sie lesen blos ein

•) Vergl. „Psych. Stud." April-Heft 1883, S. 190.
**) Vergi. „Psych. Stud." December-Heft 1883, S. 565.
***) Mr. Cumberland hat, kaum, in Mr. Bastian}s Fuszspuren nach
Wien geratken, die wahren Namen dieser Pseudonymen Mr. Thomson
und Mr. Parker sofort einer Wiener Zeitung preisgegeben, ohne dass
die übrigen Tagesblätter besondere Notiz davon genommen hätten.
Wir können unseren Lesern, wie unseren Herren Gegnern versichern,
dass ihnen, wie uns, wenigstens der wahre Name des Verfassers der
„Bekenntnisse" fremd war und ist, da wir uns in unserem Journale
niemals durch alle elf Jabre seines Bestehens auch nur auf eine einzige
seiner ^elbsterklärt betrügerischen Vorträge und Leistungen berufen
oder gestützt haben. Dasselbe ist mit dem in London und Paris seiner
Zeit angeblich so berühmten Medium Thomson wenigstens bei uns in
Deutschland der Fall gewesen, da wir an Mr. Reimers1 (welcher sich
übrigens noch selbst über seinen Fall aussprechen wird) ersten Berichten
über denselben stets strenge Kritik geübt und wohlweislich
unsere Noten und Fragezeichen dazu gesetzt haben. Man wird in den
„Psych. Stud." z. B» vergebens das Wunder der sog. „Geister-Masken"
von Lilli und Äkosa suchen, welche in Parker's „Bekenntnissen" eine
so grosse Hauptrolle spielen. Nur einige englische Vereine und Journale
haben seine Seancen stärker befürwortet, jedoch beständig aufmerksame
Kritik geübt, wie ja die eigenen Mittheilungen Parker's aus
diesen Journalen und aus seinen Erlebnissen genugsam verrathen.
Weshalb hätte er denn solche beständige Angst vor Entdeckung seines
Schwindels mit dem berühmten Medium Thomson gehabt, wenn die
englischen und belgischen Spiritisten-Vereine wirklich so gar dumm
und vertrauensselig gewesen wären?! Weshalb haben diese denn beständig
neue Vorsichtsmaassregeln gegen Betrug zu treffen gesucht —
etwa in der Absicht, sich nur um so raffinirter beschwindeln zu lassen,
oder aber um hinter die eigentliche Wahrheit dieser ihnen unerklärlichen
Erscheinungen zu kommen? —

Der Sekr. d. Red.
27*


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