Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
11. Jahrgang.1884
Seite: 424
(PDF, 166 MB)
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424 Psychische Studien. XI. Jahrg. 9. Heft. (September 1834.)

bleibt den Sinnen verborgen und wird nur im Denken erkannt
.

Wir erwähnten schon oben, wie die allgegenwärtige
Kraft der Gravitation, welche alles Seiende im Wirken
verbindet, von einzelnen Forschern für eine geistige Kraft
gehalten wurde, welche alles Materielle durchdringt. Diese
allmächtige Kraft scheint für uns in die Unendlichkeit zu
reichen, d. h. in Fernen, aus welchen das Licht bis zu uns
Millionen von Jahren gebraucht. Wir glaubten zur Betrachtung
aufzufordern, ob die Ansicht alter Denker, dass
Alles aus einem Unendlichen Geiste stamme, dass wir in
ein Geistiges eingebettet, dass wir demgemäss in Gott
leben, weben und sind, mit Rücksicht auf Kaufs, Etorsfs
und Anderer Annahmen unter Bezugnahme auf solche
Thatsachen, nicht ihre Berechtigung habe? Wir deuteten
oben eine Philosophie an, welche lehrt, dass diese selbige
Kraft der Gravitation, als Geist, das zusammenhaltende
Prinzip der Persönlichkeit bilde und in weiterer Bethätig-
ung die Reihen und Stufen der geistigen Wesen nach Sympathie
und Antipathie gruppire; wie denn überhaupt in
der Natur die stets im Grunde gleichen Kräfte zur vielfachsten
Wirksamkeit in höheren Formen sich potenziren.

Man hat die, nicht nur erst im heutigen Spiritismus,
behauptete Aufhebung der Schwerkraft lächerlich gemacht
und glaubte dabei recht geistreich zu sein. Wie aber, wenn
der Geist, als höhere Potenz, die Schwerkraft nicht aufhöbe
, sondern sie umfassend beherrschte? Strebt nicht jeder
Pflanzenkeim, entgegen der Erdanziehung, schon wachsend
zur Sonne? Die Kräfte sind übersinnlich, sie werden nur
Ursache des Sinnenfälligen. — Man sehe auch Lotze, z. B.
Ü. Bd., S. 33 a. a. Orten u. s. w.*)

Diese Hypothese ist sicher nicht toller als manche
andere. Man bedenke die Unfähigkeit des Materialismus
, das Leben und alles Seiende befriedigend zu erklären
; man erinnere sich an die berühmten Ausspräche
eines Mannes wie Prof. Dubois - Reymond und an sein bedeutsames
„Ignorabimus!" — Der Materialismus passt
aber iür das „aufgeklärte Publikum" und unsere Zeit,
welche viel geniessen will, egoistisch strebt und nur für's

*) Wir erlauben uns hier noch auf eine d r letzten und gediegensten
Schriften des verstorbenen Professors Zöllner hinzuweisen, betitelt
? „Erklärung der universellen Gravitation aus
den statischen Wirkungen der Elektrizität und die
allgemeine B edeutung des fVeb er9 sehen Gesetzes".
(Leipzig, L, Staackmann, 1882,) XVI. u. 112 S. gr. 8°. —

Der Sekr, d. Red.


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