Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
11. Jahrgang.1884
Seite: 446
(PDF, 166 MB)
Bibliographische Information
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446 Psychische Studien. XL Jahrg. 9. Heft. (September 1884.)

und durch das Medium wurde die Geschichte auch inscenirt.
Die Frau hörte eine Kinderstimme, verlangte aber einen
Beweis, dass es wirklich der Geist ihres Kindes sei, worauf
dieser mit unsichtbarer Hand seinen Namen auf einen
Zettel schrieb. Der aufgeschriebene Name war aber falsch
und in so guten Schriftzügen geschrieben, wie es von dem
kleinen Kinde nie hätte geschehen können, so dass die
Mutter den Fall ihrem Arzte mittheilte. Auf Veranlassung
desselben ist die Angelegenheit der königl. Staatsanwaltschaft
angezeigt worden, welche eine Uatersuchung eingeleitet
hat.--Warum studiren denn die feindlich gegenüberstehenden
Parteien nicht vorurtheilslos Mr. Cox1 und
Mr. Crookes' Wirkungen der „psychischen Kraft," welche
sie über den eigentlichen Ursprung solcher angeblicher
Geister-Offenbarungen aufklären und denselben das Odium
absichtlichen Betrugs nehmen würde? Wir hoffen, dass
Richter und Vertheidiger es ebenso in Deutschland, wie in
England und Amerika, thun und Unschuldige nicht ungerecht
verurtheilen werden. Ueber dieses Medium bald Näheres!

d) Eine einzig dastehende öffentliche Erklärung bringt
das „Urner Wochenblatt" vom 31. Mai 1884. Eine
Wittwe, deren Gatte schon drei Jahre im Grabe ruht, erklärt
nämlich alle Diejenigen als Lügner und Ehrendiebe,
welche behaupten, dass sie den Geist ihres Mannes gesehen
und dass sie gehört haben, wie er Schafe einer Heerde
zwischen Rhinbord und Bossmetteln anlocke, um sie zn
stehlen.

e) Das Gedankenlesen. Von Dr. Akon Karoly in
„Das Neue Blatt" No. 35 1$84 ist ein lesenswerther Artikel,
worin der Verfasser sagt, „das Wort Balzac* s} dieses Shakespeares
der Prosa: ,on reviendra un jour aus sciences
occultes' ist nahe daran sich zu verwirklichen. Die ,schwarze
Kunst/ wie die Geheimnisse der Thaumaturgie (Wunderlehre
) werden die Welt neuerdings belehren, dass mehr
ist zwischen Himmel und Erde, als Naturphilosophie und
Wissenschaft sich früher träumen liessen." Seine Ansicht
über den berühmten Göttinger Mathematiker Professor
Riemann und dessen vierte Dimension können wir aber nicht
theilen. Seine ,Bemerkungen über Cumberlanffs Experimente
sind jedoch beachtenswerth. „Ist es nicht Wunder genug,
dass wir reden, singen, ja sogar unsern Gedanken willkürlich
eine bestimmte Richtung geben können, ohne auch nur die
blasseste Ahnung von den physiologischen Vorgängen zu
haben, durch welche solches bewerkstelligt wird? Ja, dies
alles ist wunderbar, denn wir verstehen es nicht . . • . .
Hellsehen dagegen — und eine Abart davon ist eben das


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