Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
11. Jahrgang.1884
Seite: 457
(PDF, 166 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1884/0465
Dr. F. H.: Was man in Indien lernen kann. 457

lange Zeit fort existiren; aber der Geist allein, oder das
Wenige von Geist, das die meisten Menschen besitzen, ist
unsterblich. Es steigt auf zu der Sphäre, für die es geeignet
ist, kümmert sich nicht weiter um irdische Gegenstände
und wird nach einer gewöhnlich sehr langen Ruhezeit
, deren Dauer und Zustand von Wohlbefinden oder
Uebelbefinden, von den Handlungen und Gedanken des
Menschen während des Lebens abhängt, wieder incarnirt,
um sich dann zu einer noch höheren Stufe der Vollkommenheit
aufzuschwingen.

Da die Proportionen, in welchen die verschiedenen
Theiie dieser Principien auftreten, beinahe unendlich verschieden
sind, so sind auch die Resultate dieser Verbindungen unendlich
verschieden Bin niedriges Princip mag mehr oder weniger
thätig sein, je nachdem es mehr oder weniger von den Ausströmungen
eines höheren durchdrungen ist, oder ein höheres
Princip mag mehr oder weniger entwickelt sein, je nachdem
mehr oder weniger Thätigkeit im Fortschritte seiner Evolution
in Bewegung gesetzt wurde.

Wenn wir das Wort „Princip" gebrauchen, so verstehen
wir darunter weder Kraft noch Stoff, sondern das
Urelement, aus dem Beides besteht. Kraft und Stoff sind
im Grunde identisch,**) und nur die positiven und negativen
Pole eines Princips. Eine Idee hievon gibt die Betrachtung
der Aggregatzustände des Wassers. Als Eis ist es
fest; als Wasser flüssig; als Dampf luftförmig; überhitzter
Dampf entwickelt Elektricität und zersetzt sich schliesslich
in seine Bestandtheile von Sauerstoff und Wasserstoff. Auf
ähnliche Art schreiten diese Principien von niedrigem zu
höheren Zuständen fort, aber alle sind ursprünglich die

**) Auch diese Lehre müssen wir entschieden bestreiten. Princip
wäre demnach doch selbst Kraft und mtisste sich also in Stoff verwandeln
können, nnd umgekehrt der Stoff, wenn er identisch mit
Kraft und Princip wäre, mtisste sich in Kraft und in ein Princip umzugestalten
im Stande sein. Da hätten wir ja die Lehre des reinsten
Materialismus! Ein Ureloment wird aber niemals ein Princip werden,
wohl aber wird sich ein Princip an ein Urelement zeitweilig anhaften,
aber auch von ihm wieder loslassen können. Hätten sonst nicht Vogt
und Büchner Recht, dass die Seele das Pro du et unseres phospho-
rescirenden Gehirns sei, wie die Galle ein Produkt der Gallenblase
etc.? Wir können wohl eher die alierverschiedensten Stoffe oder Elemente
vielleicht einmal in einander zu verwandeln hoffen, z. B. Blei in Gold
und Phosphor etc., aber niemals Blei, Gold und Phosphor zu einem
Geisterwesen! Man sehe unsere Note zu dem folgenden Artikel des
Herrn Strigel 8.462 und unsere Ansichten über die chemischen Elemente
im Septbr. Heft 1884 H. 429 ff. — Der Sekr. d. Red.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1884/0465