Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
11. Jahrgang.1884
Seite: 460
(PDF, 166 MB)
Bibliographische Information
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460 Psychische Studien. XI. Jahrg. 10. Heft. (October 1884.)

II. Der intellektuelle Mensch.

Das erste Princip, welches dieser Gruppe angehört, ist

4. Die thierische Seele oder Kama-ßupa,
Sie ist der eigentliche Sitz des Willens, der Sitz der Begierde
und Einbildung. In ihr ist das Reich der Leidenschaften
, des Verlangens nach Befriedigung körperlicher
Bedürfnisse und die Sehnsucht nach thierischen Genüssen.
Sie verursacht willkürliche aber unbewnsste Muskelbewegungen
(z. B. beim mediumistischen Schreiben). Ihre herrschende
Eigenschaft ist Selbstsucht. Sie ist der Sitz des
Instinkts, dessen Kräfte im Bückenmarke als einem Fokus
concentrirt sind. Sie ist selbst weder bewusst noch intelligent
, jedoch fangen Bewusstsein, Gedächtniss u. s. w. in ihr
zu dämmern an, hauptsächlich durch einen Einfluss des
nächsthöhern Princips. Dieses Princip wirkt auf die niedrigem
Principien und wird von den höheren beeinflusst.

Die thierische Seele kann sich unter Umständen unwillkürlich
und unbewusst vom Körper trennen, und sich in
weiten Entfernungen als Ahnungen u. dergl. fühlbar oder
auch sichtbar machen.*) Sie erscheint dann als „Doppelgänger
" oder „Apparition" einer lebenden Person und
handelt ohne Bewusstsein wie eine Puppe, Besonders häufig
zeigt sie diese Eigenschaft im Augenblicke des Todes, wenn
ein starker Wille (ein ernster Wunsch) des Sterbenden sie
nach dem Platze seiner Anziehung sendet. In diesem Falle
kann sie auch von einem Lichtstrahl aus der Intelligenz des
Sterbenden begleitet sein.

Willkürlich kann dieses Princip von gewissen Personen,
Occultistea, auf beliebige Entfernungen projektirt werden
(Maya Virupa). Es ist dann von den höheren Principien
begleitet und handelt mit Bewusstsein und Verstand. Solche
Erscheinungen sind hier in Adyar durchaus nicht ungewöhnlich
, und dies ist die Art, wie die in den Himalaya's
und anders wo wohnenden Adepten mit uns verkehren.**)

*) Auch bei sonst hoch intelligenten Kundgebungen von Schreibmedien
? Kann eine thierische Seele überhaupt in einem Menschen angenommen
werden als etwas ganz Verschiedenes von seiner intelligenten
oder intellectuellen Seele? Sind beide nicht bloss verschiedene Ent*
wickelungsgrade einer und derselben Seele ? Ein noch so unentwickeltes
Kind wird mit seiner Seele aber niemals der thierischen Seele eines
noch so intelligenten Hundes gleichgestellt werden können. Wenn
bei Medien sich puppenhafte Gestalten zeigen, so sind dies lediglich
Ausgeburten ihrer theilweise im Denken und Vorstellen paralysirten
Nerven-Systeme, welche gleichsam automatisch wirken und handeln.
Wir brauchen dazu durchaus keine besonders sich von uns abzweigenden
thierischen Seelen anzunehmen. — D*r Sekr. d. Red.

*•) Siehe „Psych. Stud." 1882 S. 1882 ff.: — „Die neue 'Psyche'
in London und die Himalaya-Brüder". — Der Sekr, d. ßed.


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