Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
11. Jahrgang.1884
Seite: 461
(PDF, 166 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1884/0469
Dr. F. H.: Was man in Indien lernen kann. 461

Dieses Princip kann den Tod des Körpers auf sehr
lange Zeit überleben. In Personen, bei denen Intuition
und geistige Erhabenheit während des Lebens vorwiegend
war, ist es schwach, zeigt wenig Leben oder Bewusstsein,
stirbt bald und kann nur schwierig und zu seinem grossen
Nachtheile durch Media oder Schwarzkünstler in ein Scheinleben
zurückgerufen werden. Wenn aber seine Festigkeit
und Zähigkeit durch die Gewalt der Leidenschaften, durch
thierische Liebe, Hass, Selbstsucht, Neid, Kachegefühl, Geiz
u. s. w. zugenommen, und es dadurch einen grösseren Theil
des fünften Princips an sich gezogen und mit sich consoli-
dirt hat, kann es sehr lange leben und stirbt schwer. In
gänzlich geistig verkommenen, aber intelligenten Menschen
(Schwarzkünstlern) mag dieses vierte Princip das fünfte so
sehr an sich gezogen haben, dass es nach dem Tode völlig
bewusst ist, und dann vielleicht Tausende von jahrelangen
Leiden durchmachen muss, bis es endlich langsam zu
Grunde geht.

Dieses blinde Princip ist nur durch seine Impulse
geleitet. Nach dem Tode kann es nicht mehr durch Ueber-
legung oder Eücksichtsnahme auf den Erfolg seiner Handlungen
oder durch Moral beeinflusst werden, da die höheren
Principien es verlassen haben. Es folgt daher seinen thierischen
Antrieben. Es besitzt dieselben Neigungen, hat aber
keinen physischen Körper, um dieselben zu befriedigen. Es
wird daher unwiderstehlich nach solchen menschlichen
(mediumistischen) oder thierischen Körpern getrieben, wo
es seine Geilheit, Rachsucht u. dergl. theilweise befriedigen
kann. Es zieht Lebenskraft von lebenden Wesen und verlängert
dadurch seine Existenz. Es wird unter solchen
Umständen ein „Vampyr", und seine magnetischen Beziehungen
zu seinem im Grabe befindlichen Körper können
unter Umständen fortbestehen. In solchen Umständen verbreiten
die „materialisirtcn Geister" einen Leichengeruch.*)

(Schluss folgt.)

*) Die nächste Nummer des „Theosophist" wird einen interessanten
Artikel von Dr. Forün in Paris über lebende Vampyre und Vam-
pyre des Grabes enthalten. (Vergl. den Artikel: „Der Vampyrglaube
kein ganz leerer Wahn" in „Psych. Stud.« 1883 S. 290. Ich habe da
eine andere und, wie ich glaube, natürlichere Erklärung für Vampyre.

Der Sekretär der Redaktion.)


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