Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
11. Jahrgang.1884
Seite: 463
(PDF, 166 MB)
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Strigel: Zur Erklärung einer redaktionellen Note. 463

dingt ist, weil keine Wirkung der Kraftquelle verloren
gehen kann, obgleich sich die Formen der Erscheinungen
ändern. Dieses scheint mir mit Dr. Röb. Mayer und Dr.
Joule etc. zu stimmen. Das Unendliche, Ausgedehnte ist
ferner nicht ein Leeres, sondern nur eine andere Existenzweise
der ewigen Vernunft, und ist nur der andere Pol, eine
andere Weise und Offenbarung des Ur-Kräftigen, — nach
Hartstoeker, — gleichviel ob man das Ausgedehnte positive
Kraft, und das Bestimmende, Formgebende, negative Kraft
nennt, oder letztere männlich, und die erstere weiblich;
immer aber sind es nur Kräfte, welche die Erscheinungen
bewirken,*) und aus dem „Unbewussten" gesetzlich Formen
oder Erscheinungen hervorentwickeln; welche endlich ein
der ersten Ursache Aehnliches gestalten, welches entwickelte
Bewusstsein, als Individualität, stets bestimmter und daher
auch bewusster aus den unbewussteren Kräften auftaucht,
ja diese Kräfte nach seinen Zwecken und Zielen zu formen,
zu bestimmen sucht. Aus diesem Gesichtspunkte interessirten
mich die Darstellungen Dr. Schafftäs und Anderer! —

Mit dieser Ansicht scheinen mir nicht nur die Bibel,
sondern auch die ältere Cabbala, die indische Philosophie,
so weit ich sie kenne, Jakob Böhme und Davis zusammen
zu stimmen, trotz der abweichenden Bilder und Ausdrucksweisen
, — Aber vor allem scheint mir in diesen Philosophien
— als Begriffsdichtungen — kein Widerspruch mit den
Haupt - Ergebnissen der Wissenschaften zu liegen, nämlich
in demjenigen, was als gesicherter Schatz in praktischer
Erkenntniss betrachtet werden darf. Dazu war ich in letzter
Zeit bemüht, die Grunderscheinungen der Elektricität, des
Magnetismus u. s. w. zu studiren, und ich vermochte nichts
bisher zu finden, was obiger Philosophie, als einem helfenden
Begriffsgewebe, zum annähernden Verständniss der Welt
und des Daseins widerspräche; nämlich in der Hauptsache,
wie erwähnt. — Wenn Philosophie Begriffsdichtung ist, so
sind die Religionen, nur in sinnlicheren Bildern, Volksmetaphysik
, nach v. Hartmann u. Anderen; und man kann
sicher Karl Marx beistimmen, wenn er sagt, dass die Menschen
ebenso in den Religionen von den Machwerken ihrer
eigenen Köpfe abhängig wurden, wie sie es in ökonomischer
Beziehung, im durch Generationen geschaffenen Kapitalwerth
nun von ihrer Hände Arbeit sind. Beide Zustände, als
Folgen gesetzlicher, z. Th. unbewusster Entwicklung, ent-

*) Man kann auch das Ausgedehnte einer Mutter vergleichen, in
welcher der formenbestimmende Vater die Erscheinungen erzeugt! —


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