Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
11. Jahrgang.1884
Seite: 470
(PDF, 166 MB)
Bibliographische Information
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470 Psychische Studien. XL Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1884.)

diesen Umstand ruhig erklärte und er gleich darauf von Kraut
und Rüben sprach, behielt ich als letzten Eindruck seiner
Anwesenheit sein verwirrtes Gesicht im Gedächtniss und
schenkte ihm die Worte, die er versuchte, — welche aber
nicht kamen. Würde ich plötzlich reich werden, ich würde
diesen Unglücklichen zu mir rufen, und er würde kommen,
und dann würde mein Versuch, ihn den Klauen des Teufels
zu entreissen, mir eine Aufgabe sein, die alle psychologischen
Experimente vorher in Schatten stellen würde.

Nicht die wenigen und erbärmlichen Betrügereien, wohl
aber die fanatischen und bethörten Ausschreier derselben
haben die weitere Ausbreitung von That-
sachen, wichtiger als das Geschwätz der Klug wisser, auf
lange gestört, so weit solche von professionellen Media abhängig
war, Möge die Störung durch weise Benutzung der
Lectionen abgekürzt werden und die Basis alles Portschrittes,
experimentelle Completirung der verschiedenen Phasen der
Mediumschaft, wieder gewonnen werden für ein kräftiges
Vorwärts!

N. S.

Ich kann obige Zeilen nicht absenden, ohne Einiges
über meinen künftigen Standpunkt in der spirituellen Frage
hinzuzufügen, da mein langes Schweigen wohl zu solchem
Schritte berechtigt. Dass unser freier (und auch wohl verantwortlicher
) Wille von geheimnissvollen Influenzen durchkreuzt
wird, ist für mich ausgemacht, sowie dass individuelle
Geister in den Gang unserer Pläne eingreifen. Wir sind
beständig von spirituellen Fluiden umgeben, und die sogenannte
q seances sind Localisirungen der Kraft, welche Alles
* (wie Wasser den Boden) durchdringt. Wenn man mit einem
Stab in dem feuchten Boden wühlt, erzeugt man einen
Pfuhl, oder aber schönes klares Wasser sammelt sich, je
nachdem. Die Oberfläche entscheidet nicht immer für den
Gehalt, so wenig wie ein Gelegenheitszirkel für ein gewisses
Resultat. Mediumistische Menschen können als Ventile
zwischen unserer und dieser Geisterwelt benützt werden für
die aller erhabensten wie für die gemeinsten Zwecke.

Wenn Christus als das höchste Medium und weit über
die Scala seiner Vorgänger und Nachfolger hinaus als einzig
dasteht, so erklärt sein makelloser Charakter (denn ihm
hängt die Geschichte keinen Flecken an) die schöne poetische
Sage seiner directen Gottheit und sind wir seit 1800 Jahren
mystificirt worden in einem gewissen Sinne. Christus unter
die Zahl der Erdgebornen einzureihen, kann bei edlen
Menschen nur seine Glorie erhöhen, aber der Wahn der
Menge muss gewissermaassen heilig gehalten und die rea-


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