Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
11. Jahrgang.1884
Seite: 472
(PDF, 166 MB)
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472 Psychische Studien. XL Jahrg. 10. Hea (Oktober 1884.)

III. Abtheilung.

Tagesneuigkeiten, Notizen u. dergl.

Der böse Blick.

Die Hexen in Jemen — ist ek Artikel von Dr.
Mordtmann in Pera (bei Konstantinopel) in „Das Ausland"
No. 49 v. 3. December 1883 S. 975—976 betitelt, welcher
aus dem „Sana'a", dem offiziellen Blatt von Jemen, geschöpft
ist und einen kulturgeschichtlich höchst merkwürdigen
Bericht über die in Südarabien herrschenden Ansichten von
den Wirkungen des bösen Blickes veröffentlicht.
Daselbst heisst es u. A.: — „Es giebt in Jemen eine grosse
Zahl von Hexen, deren Thaten höchst erstaunend sind. Es
handelt sich lediglich um alte Frauen, von denen einige, die
es zur Würde einer B u d a gebracht haben, besonders ein ab-
stossendes Aeusseres besitzen. Ein scharfer Blick dieser Bu«
da's genügt, um augenblicklich einen Menschen zu tödten. Sie
bewohnen gewöhnlich die Bezirke von Abu-Arisch, Loheia,
Zeydie, Babel und Zebid." — „Kürzlich kam eine Buda in
Zebid und stellte sich vor die Bude eines Kaufmanns, welchen
sie eine Zeit lang starr anblickte. Der arme Mann verfehlte
nicht, sich lang auszustrecken und seinen Geist aufzugeben,
worauf die Megäre schleunigst das Weite suchte. Die Einwohner
von Zebid, welche bereits von den Missethaten der
Hexen gehört hatten, entdeckten jedoch die Ursache des plötzlichen
Todesfalles. Sie verfolgten die Schuldige und verboten
ihr die Rückkehr, nachdem sie dieselbe exemplarisch
gezüchtigt hatten."

„Im vorigen Jahre feierte der Kaufmann Abd el Vedud
von Loheia, Mitglied des Yerwaltungsrathes der Stadt, die
Hochzeit seiner Tochter. Eine Buda, welche sich in den
Harem eingeschlichen, warf ihren todtbringenden Blick auf
die Braut, welche sofort umfiel und zum grossen Jammer
ihrer Eltern und sämmlicher Anwesenden starb. Diese aus
Loheia gebürtige Hexe gestand, dass sie zu ihrer That durch
Hass gegen die Verlobte veranlasst wurde. Sie flüchtete
und konnte nicht wieder entdeckt werden." — „Scheich
Äissi Nassir Effendi in Loheia feierte die Hochzeit seiner
Tochter mit dem Sohne Seid Izzedins aus Loheia. Der
Harem war mit den eingeladenen Frauen überfüllt, welche
sich den üblichen Belustigungen hingaben. Eine Buda,
deren Gegenwart vorher nicht aufgefallen war, richtete ihren
Giftblick auf die Tochter Nassir Effendfo, welche wie vom


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