Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
11. Jahrgang.1884
Seite: 503
(PDF, 166 MB)
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Bemerkungen des Sekr, d. Red. über Mr. Eglinton. 503

wendig waren und werden sein müssen. Dieser
Selbstbewusstseinsgedanke verquickt sich unwillkürlich mit
allen ä posterioren irdisch-sinnlichen Erscheinungen und
Geschehnissen so innig, dass für gewöhnliche Beobachter
eine richtige Unterscheidung induktiver und deduktiver
Folgerungen schwer möglich ist. Deshalb verwechseln fast
die meisten Spiritisten und Spiritualisten unserer Tage die
Ursache mit der Wirkung, und umgekehrt, und halten
Etwas erst durch Erscheinungen für erwiesen, was schon
längst vor allen Erscheinungen feststeht und uns als instinktive
Wahrheit und einzige Denkmöglichkeit bereits
angeboren ist. Der Geisterglaube, der Glaube an unsere
Prä- und Post-Existenz, ist also eine denknothwendige
Voraussetzung und kein Resultat unserer sinnlichen Beobachtung
. Beide haben wir streng und so weit auseinander
zu halten, als sie wirklich weit auseinander liegen.
Aus sinnlichen und demnach auch mediumistischen Erscheinungen
werden wir nur das uns Zuallernächstliegende,
nämlich die Wirksamkeit unseres seelischen Lebensund
Wahrnehmens in seinem Allzusammenhange mit anderen
Lebewesen dieser sinnlichen Lebewelt konstatiren, schwerlich
aber auf sinnlichem Vorstellungsboden geistige, über
unsere Sinnlichkeit weit hinausgeschrittene Lebensstufen voll
oder auch nur theilweise uns in ihrer wahren und eigentlichen
Wesenheit repräsentircn können. Was wir uns
repräsentiren, wird stets nur das Spiegelbild unserer eigenen
Vorstellungen oder Ideale über dergleichen übersinnliche
Dinge sein. Aber an diesen Idealen oder Spiegelbildern
werden wir unser expansions- und fortschrittsfähiges Selbst
am besten und tiefsten studiren können und aus der Ver-
gleichung derselben mit früheren Stadien unseres Denkens,
Eühlens und Wollens ermessen, wo augenblicklich die
Grenze (aber auch nur diese!) zwischen unserem Diesseits
und Jenseits liegt. Dies lehrt uns die Kant sehe und
aller tiefsinnigeren Philosophen Theorie unserer Erkenntniss.

Deshalb will es mir scheinen, als ob die angebliche
geistige Kundgebung oder Geisterbotschaft des oder durch
Mr. Eglinton mit ihrem Rathe, lieber in der geistergesättigten
Atmosphäre seiner Wohnung als in den Wohnzimmern
fremder Personen Experimente anzustellen, weit
eher ein instinktiver Ausdruck oder Rathschlag für Erhaltung
seines persönlichen Wohlbehagens im mediumistischen
Zustande, als ein wirklicher Geisterrath wäre. Es
ist dies ein Beweis, dass die vermeintlichen jenseitigen
Geister nicht selbst ständig und unabhängig wirken, wie sie
doch in ihrer Sphäre thun müssten, sondern ganz und gar


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