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Wittig: Bemerkungen zu Herrn Reimers' Erörterungen eto. 527
tige feierliche Verbannung aller Dunkelsitzungen, als ob
nur in solchen Betrügereien vorkämen und heimliches Ein-
verständniss nicht auch bei Licht und am hellen Tage möglich
wäre. Von diesem Gesichtspunkt aus müssen wir in
Deutschland wohl oder übel dem braven und muthigen Auftreten
des Herrn Riko im Haag (s. „Psych. Stud." 1883
S. 190 ff.) unsere ungetheilte Bewunderung zollen und sind
peinlich berührt, wenn Herr Reimers sein Urtheil über diesen
„vorlauten Holländer"vso kategorisch abgiebt und ihm am
Schlüsse S. 470 parodistisch als „fanatischen und bethörten
Ausschreier der erbärmlichen Betrügereien" fast allein
die Schuld beizumessen scheint, die weitere Ausbreitung
von Thatsachen auf lange gestört" zu haben! Als ob nicht
die Ausbreitung von Wahrheit wichtiger wäre als die
falscher Thatsachen. Als ob nicht Herr Reimers selbst
schon im November-Heft 1880 der „Psych. Studien", also
2 Jahre vorher, mit seinem Artikel: „Die neuesten Entlarvungen
in London" S. 515 ff. über ganz dieselben Personen
lange vor Herrn Riko Alarm geschlagen hätte!
Die Gegner solcher raffinirten Pseudomedien sind in
Deutschland ganz zuverlässig auch später nicht zuerst durch
Herrn Riko auf Thomson und Parker aufmerksam gemacht
worden, sondern dies war schon von England aus durch dortige
Gegner des künstlichen Geisterschwindels, welche leider
auch die echten in denselben Topf warfen, im Herbst 1882
geschehen, ehe uns Mr. Riko aus dem Haag seinen Artikel
erst im März für's April-Heft 1883 einsandte! Aber
immerhin kamen wir dem Hauptschlage, welchen Prof. Dr.
Fritz Schnitze in Dresden gegen uns durch sein Werk:
„Die Grundgedanken des Spiritismus und die Kritik derselben
" im April 1883 mit theilweiser Uebersetzung der
„Bekenntnisse eines Mediums" zu führen gedachte, ablenkend
zuvor, ohne dass wir von englischen spiritualistischen Sachkennern
auch nur in einem ihrer Journale vorher mit einem
"Worte gewarnt, oder über die Existenz eines solchen Buches
aufgeklärt worden wären. Wir haben diese „Bekenntnisse"
Parker's aufmerksam durchstudirt und durchaus nicht gefunden
, dass „so gar infame Entstellungen und offene Lügen"
darin enthalten wären. Von Sachkennern sind wir über
Namen und dunkle Beziehungen darin voll aufgeklärt worden
. Hat sich der Verfasser des Buches damit nicht selbst
an den Pranger gestellt, sich selbst als Mitbetrüger entlarvt
? Warum einigten sich denn die durch ihn notorisch
Geschädigten, Mr. Firman an ihrer Spitze, sammt den von ihm
düpirten Cirkeln nicht in dem gemeinsamen Entschlüsse, ihre
vermeintlich bessere Ueberzeugung vor öffentlichem Eichter
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