Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
11. Jahrgang.1884
Seite: 571
(PDF, 166 MB)
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Wittig: Bemerkungen zu Herrn Reimers' Erörterungen ete. 571

Die bisher so vernachlässigte, resp. wenig oder gar
nicht geübte linke Seite unseres Körpers und Nervensystems
, welche Herr Reimers systematisch zu üben vorschlägt
, ist leider gar kein Beweis für seine Geisterinfluenztheorie
. Eher ist sie ein Beweis, wie wenig wir noch von
den Wundern unseres Nervensystems wussten und wissen,
und wie leicht uns solche unbewusste Offenbarungen bisher
latenter Nervenkräfte als Geisterwirkungen täuschen können,
während sie doch nur Ausgeburten unsers eigenen unbe-
wussten Seelenwesens sind. Schon im Jahre 1881 haben
wir im August-Hefte der „Psych. Stud." einen einschlägigen
Artikel über „Die zwei Halbkugeln des Gehirns" gebracht,
welcher dergleichen Fälle behandelt, die irrthümlich für
unerklärliche Guisterwirkungen genommen werden können.

CromweU F. Varlet/s so nachdrücklich betonte Ansicht
über die Unzu verlässigkeit der meisten sogenannten Geistermittheilungen
hätte Herrn Reimers zum Nachdenken darüber
bringen können, ob diese Unzuverlässigkeit nicht viel eher
im subjectiven Oharacter unserer eigenen seelisch - verschwommenen
Geistervorstellungen, als im objectiven Oharacter
ihrer wirklichen Existenz und Mittheilungsfähigkeit
zu suchen wäre ? Ein Geist ist doch nur ein Geist dadurch,
dass er sich ganz bestimmt identificirt und kundgiebt als
der, welcher er ist. Als solcher führt er doch sein selbstständiges
Dasein — ist unabhängig von uns und kann sich
ebenso, wenn überhaupt, zur dauernden Geltung bringen,
wie ein noch lebender Mitmensch von uns. Alle die halben
und schwankenden Gestalten und ihre so vagen und allgemein
gehaltenen angeblichen Geisteroffenbarungen sind zuverlässige
Zeichen, dass wir es weit eher mit subjectiven
unvollständigen Gedanken- oder Vorstellungsbildern von
ihnen zu thun haben, als mit objectiven wirklichen Geistern,
Was wir damit meinen, haben wir in unserer Besprechung
von Miss HougMorts „Chronicles of the Photographs of
Spiritual Beings and Phenomena invisible to the Material
Eye" im April-Hefte 1882 S. 191 ff. zum Ausdruck zu
bringen versucht. Wir sind der Ansicht, dass derartige
Geistermittheilungen und mediumistische Manifestationen in
erster Linie nur zum Beweise oder zur Erhärtung unseres
eigenen bezweifelten, aber dennoch verschiedentlich func-
tionirenden Seelenlebens führen, niemals aber die

ihr Medium wirklich vor der Cholera gefürchtet! — seinen Lesern
überhaupt für mittheilenswerth erachtet. In Paris war sie ja zur Zeit
jener angeblichen Anwesenheit noch nicht aufgetreten, und in London,
Freiburg i. B., Berlin und Leipzig herrscht sie, Gott sei Dank l bis
heute noch nicht. — DerSekr. d. Eed.


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