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Kurze Notizen. 585
Er sagt von diesem S> 55: — „Man wird sich erinnern,
dass Mr. Bastian solche Eile hatte, den Palast des Erzherzogs
Johann zu verlassen, dass er mit Hinterlassung der
Stiefeln harfuss davon rannte. Weder er noch sein 'Geist'
haben, so viel ich weiss, die zurückgelassenen Stiefel
reklamirt." — Und was sagt Erzherzog Johann selbst in
seiner Schrift „Einblicke in den Spiritismus" S. 46? „Wieder
in den Besitz seiner Schuhe gesetzt, erhob er ^Bastian)
sich, um im Salon dieser gravirenden Unvollständigkeit
seiner Toilette abzuhelfen" etc. (S. „Psych. Stud." April-
Heft 1884 S. 178 ff.) Und in solchen unzuverlässigen
Behauptungen arbeitet Mr. Cumberland fast durchweg.
Seine Hauptleistung hat er S. 45 seiner Schmähschrift
gegenüber Mr. Slade abgelegt, wenn er sagt: — „Manchmal
werden Botschaften zwischen zwei aufeinanderliegen-
den Schiefertafeln geschrieben, doch hat sich bisher noch
kein Geist dazu verstehen wollen, seine 'Botschaft* auf der
Innenseite einer Tafel zu schreiben, welche von einem
'positiven' Mann mit einer andern fest zusammen geschraubt
wurde." — Er verlegt sich aufs Schrauben mit positiven
Männern! Nun, man hat die Tafeln z. B. auch noch nicht
auf einander geleimt! Schrauben oder leimen oder sonst
etwas weiter thut nichts zur Sache, wenn es überhaupt
nur zwischen irgendwie verschlossenen, zusammengeschnürten
oder sonst fest aufeinander gehaltenen Tafeln, bei ehrlichen
Leuten und scharfen Beobachtern geschrieben hat.
Und das ist geschehen — und schon das wird Mr.
Stuart C. Cumberland mit seinen eigenen Kunststücken ohne
Schrauben als positivster aller Männer niemals zu Stande
bringen. Darf er sich nun weiter wundern, „weshalb ihm
auch die ehrlich überzeugten Spiritisten gram sind," wie
er S. 18 seiner Schrift selbst bejammert?
d) Ein amerikanischer Schlafdoktor. — In
Brooklyn, der Schwesterstadt New-Yorks, wohnt ein Doktor,
der seine Patienten im Schlafe kurirt. Wenn dieser Wundermann
den Besuch eines Patienten empfängt, so lässt er
sich zuerst 10 Dollars bezahlen und verfällt darauf in einen
tiefen Schlaf, in dem er den Kranken mit seinem inneren
Organismus wie von Glas vor sich sieht. Schliesslich träumt
er eine Nummer, geht dann, vom Schlafe erwacht, an einen
Wandschrank, giesst aus einer mit der korrespondirenden
Nummer versehenen Flasche dem Kranken ein Tränkchen
ein, das dieser geniesst, um zur selbigen Stunde zu genesen.
So geschehen im Jahre des Herrn 1884 zu Brooklyn bei
New-York; der Doktor, der in wenigen Jahren, Dank seiner
trefflichen Methode, zum steinreichen Mann geworden ist,
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