Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
13. Jahrgang.1886
Seite: 13
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1886/0021
Wittig: Ueber Spukerscheinungen und deren Ursachen.

13

ein Mal zehn Jahre alt bist, (dies ist der auch sonst laut
gewordene Termin der Möglichkeit einer Einweihung in die
Zauberei,) dann will ich Dich etwas Rechtes lehren'; ferner:
'Wenn Du nicht G. hiessest und andere Pathen hättest, so
wollte ich Dir grosse Macht in der AVeit verschaffen.' Dergleichen
Aeusserungen kamen schon dem Kinde bedenklich
vor" u. s. w. Diese Base starb aber, als sie 8 Jahre alt
war, es wurden jedoch von Anderen bei vorkommenden Krankkeiten
sog. sympathetische oder zauberartige Mittel bei ihr angewendet
, denen der Pfarrer ihre weitere Verstrickung in
diese Zustände zuschreibt. Wir führen diese Verstrickung
einlach auf ihre notorische Nierenkrankheit und daraus
folgenden Nervenstörungen zurück.

Das Wissen um diese Dinge ist uralt. Schon St.
Isidorus Hispalensis, Bischof von Hispilis (Sevilla in Spanien
), um 635 n. Chr., auch bekannt wegen der ihm
falschlich beigelegten „pseudoisidorischen Dekretalen", welche
die angebliche Schenkung Roms und des Kirchenstaats an
den Papst urkundlich erhärten sollten, berichtet uns in
seinem encyklopädischen Hauptwerke „Üriginum seu
Etymologiarum libri XX" unter Anderem, dass Astrologen
, Mathematiker, Magier und Zauberer zu seiner wie
zur römischen Zeit die geheimen Künste und Wissenschaften
ausübten, um den Lauf der Natur ihren Ilöllen-
künsten unterthan zu machen. „Magi sunt qui vulgo male-
fici ob facinorum magnitudinem nuncupantur. Uli et ele-
menta concutiunt, turbant mentes hominum, ac sine
uilo veneni haustu, violentia tan tum earminis interimnnt."
(EtynioL Buch VIII, Oap. Nr. ü, Bd. III, S. 3i4.) Das
heisst: — „M agier sind solche, welche iusgemein wegen der
Grösse ihrer Schandthaten böse Zauberer genannt werdou.
Jene erschüttern auch die Elemente, verstören die Gemüther
der Menschen, und ohne irgend welchen Gifttrank
, tödten sie ebenso durch die Gewalt ihres Zauberspruchs
." — Diese Künste und Wissenschaften wurden von
der Kirche als Werk des Heidenthum oder, um uns der
Worte St, lsidor's zu bedienen, als Product einer gewissen
verpesteten Genossenschaft zwischen Menschen
und Dämonen verworfen. „In quibus omnibus [rnale-
ficiis, sortilegiis, incantationibus .... etc.] ars daemonum
est ex quadam pestifera societate hominüm et angelorum
malorum exorta." (Etymol. ibid. No. .'11 S. 374.) Das
heisst: — „Bei welchen Künsten allen [nämlich Zaubereien,
Wahrsagereien, Beschwörungen .. . u. s. w.] die dämonische
Kunst aus einer gewissen verpesteten Genossenschaft zwischen
Menschen und bösen Engeln hervorgegangen ist." —


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1886/0021