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Aksakow: Krit. Bemerkungen über Dr. v. Hartmann's Werk, 19
eine ungeheure Sensation hervor. Bald nachher erschienen
die Werke des Baron La&ar Heilenbach, in dessen
Person wir den ersten selbständigen philosophischen Erforscher
dieser Erscheinungen erblicken, dem sich erst
neuerdings ein anderer ausgezeichneter Denker — Freiherr
Dr. Carl du Frei beigesellt. Ueberhaupt hat seil Zöllner
die spiritistische Frage in Deutschland eine ganz eigene
Litteratur erzeugt.
Zu gleicher Zeit brachten die öffentlichen Vorstellungen
des Magnetiseurs Charles Hansen eine Revolution auf
dem Gebiete des thierischen Magnetismus zuwege; nach
einem Säkulum voll Verneinung und Verachtung sitzen
plötzlich die magnetischen Phänomene auf dem Schoosse
der Wissenschaft; die Wunder des Hypnotismus, heute in
ihrer ganzen Bealität anerkannt, machten die Bahn frei
für die endliche Anerkennung auch der mediumistischen
Wunder, und vielleicht verdanken wir diesem glücklichen
Zusammentreffen der Umstände das Erscheinen des v. Hart-
mann'schen Buches, da dieser Philosoph in der Theorie der
geistigen Beeinflussung (Suggestion) im Allgemeinen und '
der Beeinflussung durch Hallucinationen im Besonderen
die nöthige Unterstützung für einen wesentlichen Theil seiner
Hypothese fand.
Meine bescheidenen Vorbereitungs-Arbeiten sind auch
hier wieder von gutem Nutzen gewesen, denn Herr Dr.
v. ffartmann hat ja hauptsächlich aus meinen deutschen
Ausgaben und aus den „Psychischen Studien" die That-
sache:i geschöpft, welche ihm dazu gedient haben, sein Urtheil
über die spiritistische Frage zu formuliren, und er hat mir
sogar die Ehre erwiesen, mein Journal ganz besonders zum
Studium des Gegenstandes zu empfehlen. Und da Herr
v. H. die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Untersuchung
der mediumistischen Phänomene betont und dafür
von Seiten der Regierungen die Ernennung wissenschaftlicher
Comite's verlangt, — so kann ich ja den Zweck
meines Wirkens in Deutschland für vollkommen erreicht
betrachten; denn ich habe allen Grund, zu glauben, dass,
nachdem eine so gewichtige Stimme für die Anerkennung
der Nothwendigkeit einer derartigen Untersuchung sich so
laut erhoben hat, die spiritistische Frage in Deutschland
ihren eigenen Weg für sich weiter gehen wird, und dass
es Zeit ist, dass ich mich zurückziehe, — was ich auch
bald thun werde, indem ich entweder mein Journal ganz
einstelle, oder aber es in die Hände des Herrn Wütig
niederlege.
Doch bevor ich mich zurückziehe, dürfte es vielleicht
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